https://www.nuceciwan115.xyz/de/2022/11/03/your-silence-kills-kriegsverbrechen-des-tuerkischen-besatzerstaats-an-der-guerilla/

Seit Beginn der Invasionsoperation berichtet die HPG über Angriffe der türkischen Besatzersoldaten mit chemischen Waffen, giftigen Gasen und verbotenen Bomben. Bereits während der Invasionsoperation im Jahr 2021 in Garê machten die türkischen Besatzersoldaten von chemischen Waffen gegen den siegreichen Widerstand der Guerilla gebrauch. Doch trotz der massiven Kriegsverbrechen, den Angriffen die fern von jeglichem Gewissen und jeglicher Menschlichkeit stattfinden, schweigt die internationale Gemeinschaft und zweifelt an der Richtigkeit der von der HPG gemachten Angaben.

Unsere Nachrichtenagentur hat seitdem die HPG von Angriffen mit taktischen Atombomben berichtete, mit einer umfassenden Recherche begonnen und für die Öffentlichkeit, die von der HPG gegebenen Informationen gesammelt und ausgewertet. So wird nicht nur das Ausmaß der Kriegsverbrechen in aller Deutlichkeit sichtbar, sondern auch die Bedeutung dieser Angriffe, die die Menschheit in eine große Tragödie stürzen, sollten den türkischen Besatzern kein Einhalt geboten werden. Das Dossier präsentiert sich mit den folgenden Inhalten und wird von nun an jeden Abend einen weiteren Teil vorstellen. Auch wenn dieses Dossier keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Wissenschaftlichkeit erhebt, zeigt es der Öffentlichkeit sehr deutlich, was es bedeutet, wenn Menschen und wie in diesem Fall die Guerilla mit derlei Massenvernichtungswaffen angegriffen werden und auch, was es bedeutet, wenn demgegenüber die internationale Öffentlichkeit schweigt. In diesem Sinne hoffen wir, dass dieses Dossier seinen gewünschten Einfluss entwickeln wird und die Menschen, vor allem die Jugend und jungen Frauen in allen Teilen der Welt, die noch so was wie ein menschliches Gewissen besitzen, dazu drängt endlich etwas gegen diese Kriegsverbrechen zu tun.

Denn was in Kurdistan passiert, was gegen die Guerilla der Freiheit Kurdistans passiert, übt seinen Einfluss auf das politische Weltgeschehen aus. Auch wenn es heute noch nicht erkannt wird, kann es morgen schon so sein, dass diese Waffen auch gegen andere freiheitskämpfende Bewegungen und Gruppen angewendet werden, dass diese Waffen gegen andere unterdrückten Völker angewendet werden, während die internationale Agenda dazu schweigt. Die Geschichte hat gezeigt wozu faschistische Staaten fähig sind, lassen wir also nicht zu, dass sich die Geschichte noch einmal wiederholt.

Inhalt:

  1. Vorwort
  2. Verlauf der Kriegsverbrechen (Chemiewaffen- und Sprengstoffeinsätze nach den Berichten der HPG) (Anlage gesammelte Berichte der HPG)
  3. EINGESETZTE WAFFEN – Eine kurze Erläuterung
    1. Phosphorbomben
    2. Napalmbomben
    3. Giftgas – Chemiewaffen
      1. Nervengifte
        1. Tabun
        2. Sarin
        3. Soman
        4. VX
      2. Lungenkampfstoffe – Green Cross – GrünkreuzChlorgas, Phosgen, Disphosgen, Chlorpikrin
      3. Yellow Cross Mustart – Gelbkreuz – HauptkampfstoffSenfgas- Lost
      4. Blutkampfstoff – Cyanwasserstoff – Blausäure
      5. Psychologische Kampfstoffe
        1. BZ
        2. Fentamyl- Derivate
      6. Augenkampfstoffe – Weisskreuz – Tränengas
        1. CS
        2. CN
    4. Thermobare Waffen
    5. Nukleare Waffen
      1. Taktische Atomwaffen
      2. B-61 Taktische Atomwaffen vs. strategische Atomwaffen
      3. Atomic Demolition Munitions (ADM)
  4. Die Rolle der Unterstützer
    1. Die Rolle der KDP
    2. Die Rolle der irakischen Regierung
    3. Die Rolle der NATO
    4. Wo kommen die Waffen her?
      1. Lizens zum Töten mit Phosphor aus England
      2. Verheerende Rolle Deutschlands beim Einsatz chemischer Waffen
      3. Taktische Atomwaffen sind die Waffen der NATO
    5. Internationales Schweigen und die Rolle der OPCW
  5. Perspektive/ Ausblick

1. VORWORT

In der sechsmonatigen Kriegsbilanz der HPG (Hezên Parastina Gel – Volksverteidigungskräfte) wurde der Öffentlichkeit bekannt gegeben, dass der türkische Besatzerstaat seit Kriegsbeginn, dem 14. April 2022 bis Mitte Oktober wurden 2476 Mal chemische Waffen, verbotene Sprengstoffe, taktische Nuklearwaffen, sowie thermobare Bomben eingesetzt hat.

Bereits im Jahr 2021, als der türkische Besatzerstaat am 23. April begann die Widerstandsregion Garê anzugreifen und auf massiven Widerstand der Guerilla stieß, wurden Berichte über den Einsatz chemischer Waffen veröffentlicht. Besonders in den Kriegstunnel Werxelê, bei Avaşin, wurden mit einem heroischen Widerstand gegen den Einsatz chemischer Waffen Epen geschrieben die über Tonaufnahmen, Videomaterial und Bildmaterial medial verbreitet wurden. Nachdem die faschistische AKP-MHP Regierung ihre Niederlage in Garê öffentlich eingestehen musste, wurde die neue Invasionsoperation gegen die Verteidigungsgebiete, allen voran Metîna, Zap und Avaşin direkt zu Beginn der Invasion mit chemischen Waffen bombardiert und sowie Einsatz verbotener Waffen verstärkt, um schnelle Ergebnisse zu erzielen und auf den Bergen Kurdistans ein grausames Massaker anzurichten.

Während die internationalen Hegemonialmächte aufgrund ihrer Interessen, gegenüber diesen Kriegsverbrechen schweigen, bleiben auch die Reaktionen relevanter Institutionen aus. Die Reaktionen der Öffentlichkeit zeigen ebenfalls nicht die Wirkung die sie haben sollten. Nachdem bekannt wurde, dass der türkische Besatzerstaat gegen die Widerstandsgebiete der Guerilla im Süden Kurdistans chemische Waffen eingesetzt hat, kamen einige Reaktionen aus der Gesellschaft, vor allem die Jugend hat, insbesondere in Europa Reaktionen gezeigt und zum Beispiel den Platz vor der OPCW im Dezember letzten Jahres einen Tag lang besetzt.

(Quelle: https://www.nuceciwan114.xyz/de/2021/12/06/gegen-die-inhaftierung-der-55-genossinnen-und-genossen-und-gegen-chemiewaffeneinsaetze/)

Trotzdem reagiert die OPCW nicht auf die Forderung die Einsätze von chemischen Waffen und verbotenen Giftgasen in den Regionen im Süden Kurdistans zu untersuchen. Delegationen die in den Süden Kurdistans gereist waren, um vor Ort eine Untersuchung umzusetzen wurden massiv von den Kräften der KDP an einer entsprechenden Untersuchung gehindert. Die wenigen Informationen die während der Delegationseisen gesammelt werden konnten, legen jedoch nahe, dass in den Medya Verteidigungsgebieten massiv chemische Waffen und Giftgase einsetzt worden sind und weiterhin eingesetzt werden.

Inzwischen wurde dazu ein Bericht von dem englischen Journalisten Steve Sweeney auf deutsch und englisch veröffentlicht und der OPCW zugesandt, doch weiterhin keine Reaktion dieser Institution.

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW (Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V.) stellte über die Verletzung des Verbotes des Einsatzes von Chemiewaffen durch die Türkei und Angriffe auf kurdische Zivilpersonen und die Guerilla der Freiheitsbewegung im Nordirak, Süden Kurdistan Nachforschungen an und reiste am 20. September bis 27. September 2022 in das Gebiet. Ihre Nachforschungen und Erkenntnisse wurden am 12. Oktober 2022 in einem schriftlichen Berichtveröffentlicht. Zu dem Bericht erklärte die IPPNW und forderte gleichzeitig dringend zur Untersuchung der Gebiete auf:

Seit über einem Jahr gibt es Vorwürfe von kurdischer Seite, die Türkei habe Chemiewaffen eingesetzt. Deutliche Belege gab es dafür bisher nicht – auch indirekte Hinweise für diese Behauptung fehlten. Diese wurden nun durch eine Delegation der IPPNW aus Deutschland und der Schweiz geliefert.“

Trotzdem wurde auf internationaler Ebene bisher geschwiegen. Im deutschen Bundestag kam es zu Anfragen, in Bezug auf den veröffentlichten Bericht der IPPNW, allerdings verweist die deutsche Bundesregierung auf die Verantwortung der OPCW und erklärte, dass die Türkei am 29. April 1997 das Übereinkommen über das Verbot chemischer Waffen unterzeichnet habe und zu diesem Zeitpunkt ebenfalls erklärt hatte, keine Chemiewaffen in den eigenen Beständen zu haben. Zudem erklärte die Bundesregierung, dass die OPCW entscheiden müsse, ob die Türkei den Vertrag eingehalten habe, allerdings die Türkei als Vertragspartei auch Teil des Überwachungsmechanismus der OPCW sei.

(Quellen: https://www.nuceciwan114.xyz/de/2022/04/17/kocsondi-ermittelte-im-sueden-kurdistan-zu-chemiewaffeneinsaetzen-und-stellt-fest-die-kdp-aenderte-medizinische-berichte/

https://www.nuceciwan115.xyz/de/2022/10/12/ippnw-fordert-umgehende-untersuchung-der-chemiewaffeneinsaetze-und-veroeffentlichte-einen-bericht-zu-ihren-nachforschungen/
https://www.nuceciwan115.xyz/de/2022/10/22/deutscher-bundestag-erklaerte-das-die-tuerkei-als-vertragspartner-teil-der-ueberwachung-der-opcw-sei/)

Während dessen hat auch die Guerilla, die in den Bergen Kurdistans einen historischen Widerstand leistet, unter schwierigsten Bedingungen Aufnahmen veröffentlicht, die belegen, dass die türkische Besatzerarmee chemische Waffen einsetzt. Von Überresten chemischer Waffen, chemischen Abfall-Behältern bis zu Aufnahmen in denen türkische Besatzersoldaten den Einsatz chemischer Waffen gegen die Kriegstunnel vorbereiten und Sprengungen der Kriegstunnel der Guerilla mit verbotenen Bomben. Diese Tatsache konnte also belegt werden.

Am 18. Oktober gab die NPG 17 gefallenen Guerillakämpferinnen und -kämpfer bekannt, die durch den Einsatz verbotener Kampfstoffe gefallen sind. Zuvor hatte die HPG immer wieder die Identitäten gefallener Kämpferinnen und Kämpfer bekannt gegeben, die durch chemische Waffen und taktische Atombomben gefallen sind. Nach dem Bericht der NPG vom 18. Oktober sind inzwischen 44 Guerillakämpferinnen und -kämpfer durch den Einsatz dieser verbotenen Waffen und grausamen Kriegsverbrechen gefallen.

(Quelle: https://www.nuceciwan115.xyz/de/2022/10/18/hpg-17-unserer-ehrenhaften-genossinnen-und-genossen-sind-durch-den-einsatz-verbotener-chemiewaffen-sehid-gefallen/)

Die kurdische Öffentlichkeit hat inzwischen keine Zweifel mehr daran, dass chemische Waffen eingesetzt werden, doch gegenüber nuklearen Waffen bleiben die Reaktionen ganz aus bzw. die Menschen haben große Zweifel daran, dass dies wirklich der Wahrheit entsprechen könnte. Richtig, der Einsatz von atomaren Sprengstoff ist keine einfache Angelegenheit und könnte ein internationales Dilemma auslösen.

Während vom Ukraine-Krieg über den möglichen Einsatz von taktischen Atombomben und chemischen Waffen die Rede ist, was richtigerweise zur Forderung der näheren Untersuchung seitens der internationalen Politik und Öffentlichkeit geführt hat, bombardiert der türkische Besatzerstaat weiterhin die Guerillagebiete mit verbotenen Waffen und erfreut sich am Schweigen der internationalen Mächte, sowie deren Unterstützung. Denn eins steht fest, während die Ukraine über einen Staat und dessen politische Außenbeziehungen verfügt, ist diese Möglichkeit den Kurdinnen und Kurden bisher nicht gegönnt worden. Zudem zeigen diese unterschiedlichen Reaktionen auf Kriegsverbrechen, dass für eine Reaktion der internationalen Hegemonialmächte auch das politische Interesse dahinter entscheident ist.

Das was mit der Regierung im Süden Kurdistans versucht wurde, vertritt weder die Interessen des kurdischen Volkes, noch werden ihre Rechte verteidigt, ganz im Gegenteil. Die Staatspolitik des Barzani-Klans zeigt die Linie des Verrats und imperialistischer Hegemonialpolitik, von denen dieser Kleinst-Imperialisten-Staat so massiv unterstützt und gefördert wird.

Statt also die Stimme zu erheben und gegen die Besatzungsinvasion der Türkei auf dem eigenen Territorium zu protestieren, unterstützt die KDP die Besatzer noch dabei, in der Hoffnung so auch die eigene Macht, die innerhalb der Gesellschaft im Süden Kurdistans und international stetig fällt, erhalten zu können.

Im folgenden haben wir die Berichte und Bewertungen der HPG und PKK, sowie diverses Bild- und Videomaterial, Zeugenaussagen rund um die aktuell laufende Besatzungsinvasion ausgewertet, um eine grobe Übersicht speziell über die begangenen Kriegsverbrechen des türkischen Besatzerstaates zu geben. Zudem werden wir genauer auf die Waffen eingehen, die verbotenerweise auf Befehl der faschistischen AKP-MHP Regierung gegen die Guerilla eingesetzt wurden. Im Anschluss werden wir zudem das gesammelte Bild und Videomaterial in einem Video auswerten und nicht nur auf die Unterstützung der KDP in diesem Krieg eingehen, sondern auch auf die Unterstützung der NATO und die Hintergründe des Schweigens der OPCW. Abschließen werden wir dieses Dossier mit einem Ausblick und einer konkreten Aufforderung zum Handeln, um diesen Verbrechen an der Menschlichkeit Einhalt zu gebieten und sich dem aufopferungsvollen Kampf der Guerilla würdig zu erweisen.

Kategorien: Gasmasken