Der heutige Abschnitt beschäftigt sich mit den sogenannten Augenkampfstoffen, darunter sind Reizgase wie Tränengas und Pefferspray gefasst.

Unsere Reihe “YOUR SILENCE KILLS” beschäftigt sich eingehend mit den eingesetzten Chemiewaffen und verbotenen Bomben des türkischen Besatzerstaates, den Hintergründen dieser Kampfstoffe und Massenvernichtungswaffen, den Unterstützern dieser Kriegsverbrechen, um gegen das öffentliche Schweigen das gegenüber den Kriegsverbrechen gegenüber der Guerilla der Freiheit Kurdistans ein Ende zu setzten.

Die Realität des Feindes, des faschistischen AKP-MHP Regimes, unter dessen Führung tausende türkische und kurdische Jugendliche im Invasions- und Völkermordkrieg ermordet werden muss erkannt werden. Die Realität der hegemonialen Mächte, der NATO die angeblich die Menschenrechte in den Vordergrund stellt und als Begründung anführt, um in andere Länder einzudringen, tatsächlich aber, wie das Regime in der Türkei, nur die eigene Macht Erhaltung im Sinn hat, muss realisiert werden. Die Realität des Einsatzes solcher Waffen, was das heißt, welche Bedeutung der Einsatz dieser Waffen für die Menschheit hat, sollte sich jede und jeder einmal vor Augen führen und Bewusst machen.

In diesem Sinne ist jede und jeder in der Verantwortung und in der Pflicht gegenüber derartigen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzugehen und nicht zu tolerieren, dass in der Geschichte der Menschlichkeit wieder einmal Massaker und Völkermord stattfinden, die auf dem blutigen Erbe der faschistischen Herrschaftsmentalität fußen.

Der heutige Abschnitt beschäftigt sich mit den sogenannten Augenkampfstoffen, darunter sind Reizgase wie Tränengas und Pefferspray gefasst. Jede und jeder der, die einmal auf eine Demonstration den Einsatz dieser Gase durch die Polizei erlebt hat, kennt die Wirkung auf den Menschen. Es macht jedoch einen Unterschied ob diese Gase im Krieg unter Einsatz von Waffen eingesetzt werden, ob sie in geschlossenen Räumen wie den Kriegstunneln der Guerilla einsetzt werden, oder ob sie im freien mit der Möglichkeit sich dem Einfluss dieser Gase zu entziehen eingesetzt werden.

3.2.6 AUGENKAMPFSTOFFE – WEISSKREUZ

TRÄNENGAS

Die IPPNW die mithilfe einer Ärztedelegation in den betroffenen Regionen im Süden Kurdistan vom 20. bis 27. September 2022 nachforschen wollte, um den Anschuldigungen des Einsatzes chemischer Waffen nachzugehen, erläuterte im anschließenden Bericht der im Oktober diesen Jahren veröffentlicht wurde, einen Vorfall aus dem Jahr 1999, indem klar festgestellt werden konnte, dass die Türkei gegen die Guerilla CS-Gas eingesetzt hat. Im Bericht heißt es dazu:

Bei einem bewaffneten Gefecht mit dem türkischen Militär am 11. Mai 1999 wurden 20 PKK-Kämpfer in einer Höhle bei Balikaya, südöstlich von Sirnak, getötet. Der Rote Halbmond übergab einem deutschen Fernsehjournalisten die Reste einer Granate, die vor Ort gefunden worden war. Eine Analyse am Institut für Rechtsmedizin der Universität München wies Spuren von CS-Gas an den Granatenresten nach. Nach Angaben des deutschen Fernsehmagazins “Kennzeichen D” handelt es sich bei der Granate RP707 um einen Typ, der von der deutschen Firma Buck & Depyfag hergestellt und seit 1995 in die Türkei geliefert wurde.

CS-Gas ist ein Tränengas. In hohen Konzentrationen, insbesondere in geschlossenen Räumen, kann es tödlich sein. Nach dem Chemiewaffenübereinkommen (CWÜ) darf Tränengas bei Protestdemonstrationen eingesetzt werden, nicht aber in bewaffneten Konflikten. Im vorliegenden Fall handelt es sich also um einen forensisch nachgewiesenen Verstoß gegen das Chemiewaffenübereinkommen, das die Türkei 1997 ratifiziert hat.“

Zudem verwies die IPPNW darauf, dass im Jahr 2004 über eine Dokumentation des türkischen Fernsehsenders TRT 1 über eine Anti-Terror-Einheit der Türkei bekannt wurde, dass türkische Soldaten den Einsatz von Tränengasgranaten in militärischen Situationen trainierte und erklärte, dass im Jahr 2010 die Universität Bradford im Vereinigten Königreich einen Bericht veröffentlicht hat, in dem behauptet wurde, „dass der staatliche türkische Waffenhersteller Makina, Kimya Endustrisi Kurumu (MKEK) CS-Granaten mit dem Kaliber 120 mm herstellt und an andere Länder verkauft. Diese “MKE MOD 251”-Granaten wiegen mehr als 17 kg und haben eine Reichweite von über 8 km, was sie für den Einsatz gegen für den Einsatz gegen Demonstranten völlig ungeeignet und nur für militärische Zwecke geeignet. Solche Waffen sind jedoch nach dem Chemiewaffenübereinkommen verboten.“

Die selben Angaben der IPPNW hatte bereits Dr. Jan van Aken in einem Bericht vom 30.11.2011 gemacht, der zu möglichen Chemiewaffen-Einsätzen des türkischen Militärs erstellt worden ist und die OPCW auf dringenden Handlungsbedarf hingewiesen hat.Daneben wurde in dem Bericht aus 2011 auf einen Geheimbefehl eingegangen, der am 23. Juli 1989 in der türkischen Zeitung Ikibine Dogru veröffentlicht wurde, und türkischen Streitkräften befahl: „Tränengas und Übelkeit verursachende Gase einzusetzen, wenn es notwendig ist“ sowie Tunnel dadurch unbrauchbar zu machen, dass sie mit „giftigem Gas gefüllt werden.

(siehe: Zum möglichen Chemiewaffen-Einsatz des türkischen Militärs – PDF Free Download (docplayer.org))

Während der aktuellen Besatzungsinvasion gegen die Guerilla wurde immer wieder von der HPG deutlich gemacht, dass die türkischen Soldaten Tränengas gegen die Guerillagebieten einsetzten.

3.2.6.1 CS

2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril oder CS genannt ist eine farblose, kristalline Verbindung die als Tränenreizstoff, also Tränengas unter anderem bei der Polizei Verwendung findet. Der weiße, giftige und brennbare Stoff hat einen pfefferähnlichen Geruch und dessen Einsatz in Form von Sprays ist deshalb auch als Pfefferspray bekannt.

GESCHICHTE

Im Jahr 1928 entwickelten die Erfinder B. B. Corson und R. W. Stoughton dieses Stoff und erst im Jahr 1960 führte die US-Armee CS als Kampfmittel ein. Besonders im Vietnamkrieg soll CS in sehr hohem Umfang zum Einsatz gekommen sein.

WIRKUNG

CS wirkt sich direkt auf das neuronale Schmerzzentrum aus, dessen Wirkung sich jedoch individuell unterscheiden. Etwa 50 % der Menschen reagieren bei niedrigen Konzentrationen nicht, bei anderen zeigen sich jedoch durch die Reizung mit CS sofort Symptome wie Tränende Augen, Husten, Stechen im Hals, in der Nase und gereizte Augen und in manchen Fällen auch Hautrötungen und Juckreiz. Bei einer höheren Konzentration wirkt sich der Geruch auf den Menschen aus und es kommt sofort zur Reizung der Augen und der Atemwege. Es kommt zu starkem Speichelfluss und tränenden Augen. In größeren Mengen inhaliert kann CS zu Atemnot, Lungenödemen (Flüssigkeit in der Lunge), Übelkeit und Erbrechen und sogar zum Tod führen. In Studien wurden Vermutungen laut, dass CS schwere Lungenschäden verursachen kann, sowie das Herz und die Leber erheblich beeinträchtigen.

Besonders die Anwendungen in geschlossenen Räumen ist gefährlich, da es durch die fehlende Luftzirkulation zu stärkeren Vergiftungen kommen kann. Die Folge sind oft Pneumonien (Entzündung der Lungenbläschen, dabei kommt es zu einer Anschwellung und vermehrten Durchblutung des betroffenen Lungenareals), Bronchitiden (Entzündung der Brochien und toxische Lungenödeme (Entwicklung von Wasser in der Lunge) und damit möglicher Tod. Diese zuletzt genannten schweren Komplikationen treten teilweise erst nach Tagen auf.

So wurde in einer am 28. September 2000 von Uwe Heinrich veröffentlichten Studie deutlich, dass wenn CS Gas in einem geschlossenen Raum eingesetzt werde, dies durchaus zum Tode der Betroffenen führen kann.

Bei Aufwirbelung von Staub der Verbindung bilden sich explosionsfähige Gemische mit Luft. Bei Brand oder starker Erhitzung erfolgt Zersetzung in giftige Dämpfe wie nitrose Gase, Chlorwasserstoff und Kohlenstoffoxide.

CS ist durch Wasser schlecht löslich und zudem schwerer als Wasser. Im Wasser sinkt es langsam nach unten und bildet giftige und stark reizende Gemische. Auch bei der Verdünnung mit Wasser verliert CS seine Wirkung nicht.

VERBOTEN

Als Gas, gelöst in Dichlormethan oder Aceton wird CS bei der Polizei eingesetzt und kommt besonders bei unliebsamen Demonstrationen und Protesten zum Einsatz. Die internationalen Verträge zu chemischen Waffen verbieten jedoch den Einsatz in Kriegsgebieten.

(Quellen: Wikipedia-de, chemie.de gifte.de)

3.2.6.2 CN

Chloracetophenon (CN) ist ein gelblich bis weißes oder auch farbloses bis graues Pulver in Form von Kristallen. Angaben zum Geruch unterscheiden sich ebenfalls. CN soll einen Veilchen- oder Apfelblütengeruch abgeben. CN wird in Form von Aerosolen als Reizstoff verwendet, dem sogenannten Tränengas.

GESCHICHTE

Erstmals wurde CN vom deutschen Chemiker C. Graebe im Jahr 1871 als eine „bei 41° schmelzende und bei 246° siedende, farblose Verbindung, farblose Verbindung” dargestellt.

Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges kam es zu Forschungen, wurde jedoch im Krieg nicht eingesetzt. Die USA setzten CN in Vietnam ein, wobei die Giftigkeit von CN höher als die von CS ist und daher im Einsatz CS durch CN ersetzt wurde.

WIRKUNGSWEISE

CN ist um das drei bis zehnfache Mal toxischer als CS-Gas. Es verursacht zudem stärkere Schäden an der Lunge und der Hornhaut des Auges. Auch die Schädigung der Haut durch CN ist stärker. Die schwer flüchtigen Kristalle lösen sich schlecht in Wasser, lassen sich jedoch sehr gut mit organischen Lösungsmitteln wie Alkohol, Benzol und Ether lösen. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet giftige, korrosive Chlorwasserstoffdämpfe. Auch bei einem Brand entsteht ein reizender und giftiger Rauch.

Da der Stoff einen niedrigen Dampfdruck hat, bleibt er in Räumen, Fahrzeugen und Kleidung länger wirksam, daher ist die Verwendung von CN in geschlossenen Räumen sehr gefährlich. Bei Temperaturen von 20 °C verdampft CN langsam und konzentriert sich auf schädliche Weise in der Luft.

Ab einer Konzentration von 10 mg/m³ kommt es zu einem starken Brennen, Kratzen und Stechen im Hals, in der Nase und an den Augen. Zusätzlich wird ein starker Tränen- und Speichelfluss ausgelöst. Rötungen der Haut, Ödeme und Atemnot sind weitere Zeichen. Auch auf der Haut, vor allem an Verletzungen, wie z.B. Schürfwunden, ist ein stark stechender Schmerz festzustellen. Es kann auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen.Es kann zu Ohnmacht und vorübergehenden Gleichgewichts- und Orientierungsverlust führen, Hautausschläge und atopische Ekzeme wurden ebenfalls beobachtet. Bei steigender Konzentration tritt eine schmerzhafte Bindehautreizung, Tränenfluss und ein wieder abschwellender Lidkrampf auf. Zusätzlich können Verletzungen durch den Einsatz der Sprengkörper, etc. auftreten. Eine Abgrenzung zwischen mechanischen Verletzungen und den toxischen Einwirkungen ist oft schwierig. Bei Anwendungen in geschlossenen Räumen sind oft Pneumonien, Bronchitiden und toxische Lungenödeme aufgetreten. Diese zuletzt genannten schweren Komplikationen treten teilweise erst nach Tagen auf. Es sind Todesfälle bekannt.

CN steht Paramilitärs und Polizeikräften immer noch in kleinen, unter Gasdruck stehenden Aerosol-Behältern zur Verfügung, bekannt als „Mace“ oder Tränengas. Es ist im Gebrauch weitgehend dem Pfefferspray gewichen, da dieses schneller wirkt und sich schneller verteilt als CN.

(Quellen: Wikipedia.de, chemie.de gifte.de)

Kategorien: Gasmasken