Diese Abschnitt ist in zwei Teilen aufgeteilt. Der erste Teil beschäftigt sich allgemein mit nuklearen Waffen und den sogenannten B-61 Raketen, im zweiten wird sie gezielter mit dem Einsatz taktischer Nuklearwaffen, der sogenannten ADM auseinandergesetzt.

Mit dem Dossier “YOUR SILENCE KILLS” deckt unsere Nachrichtenagentur die Einzelheiten die verbotenen Kampfstoffe auf, die die türkische Besatzerarmee gegen die Guerillagebiete im Süden Kurdistan einsetzt. Die Empörung die der Invasionskrieg Russlands gegen die Ukraine erfährt, hat in der internationalen Öffentlichkeit die Invasion der faschistischen AKP-MHP gegen die kurdischen Gebiete im Süden Kurdistan, Irak verdeckt und lässt dies im Dunkeln. Dieses Dossier ist mit dem Ziel entwickelt worden, den Blick auf die Kriegsverbrechen des türkischen Besatzerstaates gegen die Kurdinnen und Kurden und die Freiheitsbewegung Kurdistans zu lenken und neben den Berichten und den Dokumenten die die Guerillakräfte der HPG und YJA Star während des Krieges sammeln und der Öffentlichkeit sichtbar machen, Grundlagen für einen Aufschrei zu schaffen, der gegenüber diesen Kriegsverbrechen dringend Notwendig ist.

Nachdem die das zentrale Hauptkommando (NPG) am 18. Oktober die Identitäten von 17 Guerillas veröffentlichte, die aufgrund der Kriegsverbrechen der türkischen Besatzerarmee mit chemischen Waffen und verbotenen Bomben Şehîd gefallen sind und zeitgleich die Nachrichtenagentur ANF Aufnahmen von den beiden Guerillas Helbest Koçerin und Baz Mordem veröffentlichte die unter dem starken Einfluss chemischer Waffen standen und daraufhin Şehîd gefallen sind, erkannte die Öffentlichkeit einmal mehr, was es bedeutet, dass diese grausamen Kampfstoffen gegen Menschen eingesetzt werden. Das was im großen Stil durch die deutschen Soldaten im ersten Weltkrieg begann, wurde verdeckt oder öffentlich von den hegemonialen Staaten weiterentwickelt und in aller Perversion vorangetrieben. Heute greift die faschistische AKP-MHP-Regierung auf diese Waffen im Rahmen der NATO-Partnerschaft zurück, um den Freiheitskampf Kurdistans, der Hoffnung für die unterdrückten Gesellschaften weltweit geworden ist, zu vernichten.

Allerdings gibt es in der allgemeinen Öffentlichkeit noch große Zweifel, ob der türkische Besatzerstaat tatsächlich auch nukleare Waffen gegen die Guerilla einsetzt. Nachdem die ersten Informationen von Seiten der HPG veröffentlicht wurden, kam es mehrmals diesbezüglich zu Reaktionen von Einzelpersonen die dieser Realität keinen Glauben beimessen konnten.

Aus diesem Grund widmen wir uns im letzten Teil, des Abschnittes zu den eingesetzten Waffen, dem Einsatz nuklearer Waffen und haben diesem Abschnitt eine besondere Wichtigkeit eingeräumt, um die bestehenden Zweifel, mit den Informationen die uns zur Verfügung stehen beiseite zu räumen und ein entsprechendes Bewusst sein zu schaffen. Diese Abschnitt ist in zwei Teilen aufgeteilt. Der erste Teil beschäftigt sich allgemein mit nuklearen Waffen und im zweiten werden wir uns gezielter mit dem Einsatz taktischer Nuklearwaffen, der sogenannten B-61 Raketen und der sogenannten ADM auseinander setzen.

3.4 Nukleare Waffen

In der Bilanz vom 15. Juli 2022 berichtete die HPG erstmals seit Beginn der Invasionsoperation der faschistischen, völkermörderischen AKP-MHP Regierung der Türkei, dass taktische Nuklearwaffen gegen die Guerilla eingesetzt worden seien. Im Bericht vom 29. Juli 2022 erklärte das HPG Pressezentrum:

Am 27. und 28. Juli wurden die Widerstandsgebiete Girê Hakkarî, Girê Cûdî, Girê FM, Karker und Girê Amediyê sowie die Kampfstellungen Şehid Umît 16 Mal mit chemischen Waffen und taktischen Atombomben bombardiert.“

Erneut berichtet die HPG am 30. Juli davon, dass am 29. Juli gegen die Widerstandsgebiete Girê FM und Girê Amediyê 11 Mal taktische Atombomben und chemische Waffen eingesetzt wurden. Einen Tag später wird wieder davon berichtet, dass die Kriegstunnel Şehîd Adil im Widerstandsgebiet Çemço dreimal mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert wurden. Erneut wurde das Widerstandsgebiet Girê Cûdî am 31. Juli zwei Mal mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert. Am 01. August wurden die Widerstandsgebiete Girê FM und Şikefta Birîndara fünf Mal mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert. Am 02. August wurde das Widerstandsgebiet Girê Amediyê und Girê FM 15 Mal mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert. Am 03. August kamen taktische Atombomben und chemische Waffen gegen die Kriesgtunnel Werxelê und in den Widerstandsgebieten Karker und Çemço zum Einsatz. Am 04. August wurden die Kampfstellungen und Kriegstunnel im Widerstandsgebiet Girê Cûdî, Werxelê, Şikefta Birîndara und Çemço mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert.

Am 05. August wurden die Kriegstunnel und -stellungen im Widerstandsgebiet Girê Cûdî, Werxelê, Şikefta Birîndara und Çemço erneut mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert. Am 06. August wurden die Kriegstunnel im Widerstandsgebiet Girê FM und Werxele mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen angegriffen. Am 06. und 07. August wurden die Kriegstunnel in Girê Amediyê im Widerstandsgebiet Girê FM vier Mal mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert, zudem wurden die Kriegstunnel im Widerstandsgebiet Karker sechs Mal mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen bombardiert. Am 08. August wurden die Kriegstunnel in Girê FM und das Widerstandsgebiet Girê Cûdî erneut mit taktischen Atombomben, chemischen Waffen und Phosphorbomben angegriffen. Am 08. August sollen die Kriegstunnel im Widerstandsgebiet Werxelê 13 Mal mit taktischen Atombomben und chemischen Waffen angegriffen worden sein.

Seit dem erscheinen täglich Berichte der HPG in denen vom Einsatz chemischer Waffen und taktischer Atombomben berichtet wird. Die betroffenen Gebiete sind die Widerstandsgebieten Werxelê, Çemço, Şikefta Birîndara, Karker, Girê FM, Girê Cûdî, Saca, Şehid Fedarkar, Girê Hakkarî und Girê Amediyê.

Seit der Bilanz vom 15. September 2022 macht das HPG Pressezentrum keine Angaben mehr über den Einsatz von taktischen Atombomben, sondern spricht stattdessen von „hochintensiven verbotenen Bomben“ oder „verbotenen Bomben“, wobei der Einsatz von thermobaren Bomben hier mit einbezogen ist. Nichts desto trotz wurde in diversen Erklärungen der NPG, der HPG, von Murat Karayilan und Duran Kalkan der Einsatz taktischer Nuklearwaffen bestätigt.

ATOMWAFFEN

Radioaktivität wurde Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt, wobei klar wurde, dass beim Zerfall radioaktiver Elemente ungeheuer große Energiemengen freigesetzt werden, die eine sehr große Zerstörungskraft haben. Im Rahmen der Atomenergie machte bekanntermaßen der deutsche Physiker Albert Einstein entscheidende Entdeckungen. In diesem Sinne entstanden schnell Überlegungen zur technischen und militärischen Nutzung dieser neuen Entdeckung. Atomenergie als Waffe wurde zum ersten Mal in einem Roman des britischen Schriftstellers H. G. Wells im Jahr 1914 beschrieben und wurde zur Grundlage für die in den 1940er Jahren entwickelten Nuklearwaffen.

Die beiden amerikanischen Physiker Robert Oppenhemer und Edwart Teller erlangten Bekanntheit durch ihre Arbeiten der Entwicklung von Kernwaffen. Der erste Wissenschaftler der jedoch zu diesem Thema forschte, war der ungarische Physiker Leó Szilárd, der im Jahre 1933 die Möglichkeit der militärischen Nutzung von Atomenergie erwog.

Kurz darauf begannen Forschungen und Entwicklungen von verschiedenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie der deutschen Chemikerin Ida Noddack-Tacke, den deutschen Chemikern Otto Hahn und Fritz Straßmann, sowie der österreichischen Kernphysikerin Lise Meitner und ihrem Neffen Otto Fritsch.

Besonders im faschistischen Hitler-Regime in Deutschland arbeiteten die deutschen Physiker Werner Heisenberg, Carl Friedrich von Weizenäcker, Walther Gerlach, Kurt Diebner und Otto Hahn an der Nutzbarmachung der Kernspaltung für deutsche Kriegsziele.

Aus der Befürchtung heraus, Deutschland könnte damit an Überlegenheit gewinnen, begannen auch in den USA entsprechende Forschungen dazu, zu denen besonders von den Physikern Leó Szilárd, Albert Einstein und Eugene Wigner in einem Brief an den US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt angeregt wurde.

Die ersten und bisher einzigen Luftangriffe mit Atombomben wurden am 6. und 9. August 1945 gegen die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki geflogen und hatten verheerende Auswirkungen auf das Land und die Bevölkerung.

Nach dem zweiten Weltkrieg gingen die Forschungen jedoch weiter in denen vor allem die USA und die damalige Sowjetunion die Führung im gegenseitigen Wettrüsten übernahmen. Nachdem in den 1990er Jahren, nach dem Zerfall der Sowjetunion der militärische Sinn von Kernwaffen bezweifelt wurde und sie im Kampf gegen „Terrorismus“ als völlig ungeeignet beschrieben wurden, blieben Russland und die USA die Staaten mit den meisten Kernwaffen, deren Lager auch weiterhin gepflegt werden.

Während des „Kalten Krieges“ gab es besonders von Seiten der USA Forschungen und Entwicklungen zu kleineren Kernwaffen, die besonders gefährlich eingestuft wurden, da ihr Einsatz weniger Aufsehen erregen würde. Statt zerstörter Städte und tausender Toder wie in Nagasaki und Hiroshima würde die Öffentlichkeit lediglich kleine Krater sehen, weswegen die Hemmschwelle für den Einsatz solcher Waffen, die zudem vergleichsweise preisgünstig sind, schwinden würde. Mit der fehlenden öffentlichen Aufmerksamkeit und damit dem fehlenden negativen Image und ohne dem Verlust eigener Soldaten konnten diese Forschungen erhebliche Konsequenzen für die Zukunft hervorbringen.

Allgemein kann in den Versionen nuklearer Waffen zwischen Strategischen und Taktischen Atomwaffen unterschieden werden. Strategische Atomwaffen sind Kernwaffen mit großer Sprengkraft die z. B. Ziele im gegnerischen Hinterland zerstören sollen, wie ganze Städte und Landschaften und nicht auf dem Gefechtsgebiet eingesetzt werden. Ihre Sprengkraft reicht vom Kilotonnenbereich bis zu über 100 Megatonnen TNT wie z. B. Bei der Wasserstoffbombe.

3.4.1 TAKTISCHE ATOMWAFFEN

Taktische Atomwaffen sind Systeme, die aufgrund ihrer Reichweite, ihrer Sprengkraft und ihrer Stationierungsorte für den Einsatz gegen militärische Ziele auf einem begrenzten Gefechtsfeld eingesetzt werden können. Sie sind also speziell dafür vorgesehen, in einer spezifischen Region eingesetzt zu werden ohne dabei weitreichende Zerstörung und massive radioaktive Verseuchung zu verursachen. Taktische Atomwaffen werden unter anderem auch nukleare Gefechtsfeldwaffen oder substrategische Atomwaffen genannt und wurden im Kalten Krieg durch die USA entwickelt und stationiert, sowie von der Sowjetunion. Zehntausende taktische Atomwaffen, Artilleriegeschosse und nukleare Abwehrrakten, sowie Bodensprengkörper wurden von den beiden Blöcken eingelagert. Taktische Atomwaffen suggerieren harmloser zu sein als strategische Atomwaffen, weil sie kleiner und gezielter einsetzbar sind, allerdings entspricht sie mit einer Sprengkraft von bis zu 10 KT der Atombombe von Hiroshima die im Jahr 1945 abgeworfen wurde und innerhalb von vier Monaten über 136.000 Menschen das Leben kostete.

Den allgemeinen Angaben zufolge wurden keine diese Atomwaffen jemals eingesetzt, weil das Risiko zu groß war, dass es dadurch zum Ausbruch eines weltweiten Atomkrieges kommt.

Es heißt, dass in den 1990er Jahren die Zahl der eingelagerten taktischen Atomwaffen durch die beiden Staaten USA und Russland stark reduziert wurde, so soll die USA ihre Bestände taktischer Atomwaffen um 90 Prozent reduziert haben. Die Angaben über die aktuellen Bestände variieren und sind zudem veraltet.

Nach offiziellen Angaben soll die USA im Besitz von 230 taktischen Atomwaffen sein, davon sollen 100 im europäischen Raum eingelagert sein. Zu diesen Atomwaffen-Lagern gehören auch Stützpunkte in der Türkei, wie in Balıkesir, in der Incirlik Air Base und Akıncı (Mürted), wobei in dem ersten und letzten Stützpunkt, den letzten Angaben aus dem Jahr 2019 zufolge, keine atomaren Waffen eingelagert sein sollen. Auch über die Anzahl der eingelagerten Waffen variieren die Angaben, die jedoch ebenfalls nicht aktuell sind. Den Angaben aus dem Jahr 2019 zufolge werden in der Air Base Incirlik (der Nahe an der Grenze zu Rojava liegt) 60 bis 70 Bomben des Typs B61 – 3/4 eingelagert. Über die Bestände Russlands gibt es keine offiziellen Angaben, Expertinnen und Experten gehen jedoch davon aus, dass Russland bis zu 2.000 taktische Atomwaffen besitzen soll.

So ist bekannt, dass die Forschung und Entwicklung dieser atomaren Waffen trotz der angeblichen Reduzierung durch die USA weitergeführt worden ist.

Bis heute wurden taktische Atomwaffen in unterschiedlichsten Ausführungen und Formen entwickelt, allgemein kann zwischen 11 verschiedenen Arten unterschieden werden. Zu taktischen Nuklearwaffen zählen Nukleare Artilleriegranaten (wie die W9), Infanteriegranaten mit Treibsatz, Taktische Boden-Boden-Raketen mit kurzer Reichweite, Atomic Demolition Munition (Atomminen), nukleare freifallende Bomben (wie die B-61), Luft-Luft-Raketen, nukleare Wasserbomben für U-Boote, nuklear bestückte Torbedos und nuklear bestückte Seezielflugzeugkörper.

Kategorien: Gasmasken