Im Rahmen vom türkischen Besatzerstaat begangenen Kriegsverbrechen im Süden Kurdistan ist neben der Rolle der KDP und des Barzani-Clans auch die Rolle der irakischen Regierung entscheidend. Hätte die irakische Regierung bereits zu Beginn der Besatzungsinvasion der faschistischen AKP-MHP ihre Stimme erhoben, hätte sie gegen die begangenen Kriegsverbrechen reagiert, hätten der Einsatz chemischer Waffen und verbotener Bomben der türkischen Besatzerarmee auf kurdischen Boden, innerhalb der Grenzen des Iraks nicht ein solches Ausmaß annehmen können. Doch die irakische Regierung hielt sich bedeckt und schwieg.
Im folgenden wird also im Rahmen des Dossiers “Your Silence Kills” die Rolle der irakischen Regierung näher beleuchtet werden, die mit ihrem Schweigen, eine Unterstützung bei den Kriegsverbrechen der türkischen Besatzerarmee ist.
4.2 DIE ROLLE DER IRAKISCHEN REGIERUNG
Murat Karayilan machte in dem benannten Interview auch auf die Rolle der irakischen Regierung aufmerksam, die gegenüber der Invasion und den Angriffen mit chemischen Waffen und verbotenen Bomben schweigt. Er erklärte:
„Zweitens führt auch das Schweigen der irakischen Regierung zu ähnlichen Ergebnissen. Auch die irakische Regierung erhebt ihre Stimme nicht. Als der türkische Staat in den 90er Jahren kam, war die irakische Regierung dagegen; Immer wieder standen sich die Kräfte des Südens innerhalb des Bündnisses gegenüber. In solchen Situationen treffen die Europäische Union und ähnliche Institutionen Entscheidungen und geben Zeit für den Rückzug des türkischen Besatzungsstaates. In diesem Zusammenhang wurde Druck auf die Türkei ausgeübt, sich zurückzuziehen. Wenn Sie jetzt schauen, gibt es nichts dergleichen.“
Es ist klar, dass wenn die irakische Regierung ihre Stimme gegen die anhaltende Invasion erheben würde, sich auch auf der internationalen Agenda etwas bewegen würde, doch sie hält sich zürück. Duran Kalkan ging in einem Interview ebenfalls auf das Thema ein und beleutete allgemein die Untersützung die der türkische Besatzerstaat während der anhaltenden Invasion erhält:
„Sie werden von den USA und der NATO unterstützt. Sie erhalten Unterstützung von der KDP. Wir können Folgendes sagen: Tatsächlich ermutigen, provozieren und lenken die USA und die KDP mehr die türkische Republik, den AKP-MHP-Faschismus für einen solchen Angriff. Weil sie versuchen, darauf aufbauend Politik zu machen. Wir haben den Angriff von 2021 bereits als gemeinsamen Angriff der USA, Türkei und KDP gewertet. Diese gemeinsame Angriffssituation dauert an. Hier wird die Rolle des Irak wichtiger. Der Irak scheint von Zeit zu Zeit dagegen zu sein, aber die Şengal-Politik entwickelte sich auf der Grundlage des Abkommens vom 09. Oktober mit der KDP und der Tatsache, dass ihre beiden Generäle in Xinêre von türkischen Flugzeugen erschossen und getötet wurden, zeigte, dass auch die irakische Regierung daran beteiligt war und dass die derzeitige Kazimi-Regierung die türkischen Angriffe unterstützt. Jetzt hat der Angriff vom 17. April diese Tatsache besser offenbart.
Obwohl das irakische Außenministerium sagt, dass sie keine Beziehungen haben, und Tayyip Erdoğan lügen würde, sagt hingegen Tayyip Erdoğan offen “wir stehen in Beziehung und führen ein Bündnis”. In der Praxis gilt hier die Aussage von Tayyip Erdoğan. Egal wie sehr die irakische Regierung es leugnet, es ist nutzlos, es hat keine praktische Bedeutung. Denn politisch und militärisch stellt sie sich den Invasionsangriffen der Türkischen Republik nicht entgegen.“
Die Sprecherin der IPPNW (Der Internationalen Ärztevereinigung zur Verhütung des Atomkriegs) Dr. med. Gisel Penteker hat diese Aussagen ebenfalls ein einem Interview mit der Nachrichtenagentur Medya Haber bestätigt und machte deutlich, dass die Regierung in Bagdad und Hewlêr (Erbil) durchaus die Möglichkeiten hätten die OPCW, um Untersuchung der Einsätze zu bitten, sie jedoch schwiegen, da sie mit dem verbrecherischen türkischen Staat zusammenarbeiten. Sie zeigte ebenfalls Unverständnis gegenüber der Akzeptanz der irakischen Regierung gegenüber den territorialen Angriffen der Türkei und verlangte eindringlich die Untersuchung der Chemiewaffeneinsätze in dem Gebiet.
