Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, wo die allgemein geächteten Waffen herkommen die der türkische Besatzerstaat gegen die Guerilla einsetzt.

Nachdem wir die Fülle der Angriffe mit verbotenen Kampfstoffen und Bomben durch den türkischen Besatzerstaat beleuchtet haben, die Geschichte und die Wirkung dieser Waffen erläutert haben und auf die Rolle der Unterstützer ein Stück weit eingegangen sind, stellt sich die Frage, wo eigentlich die Waffen herkommen die der türkische Besatzerstaat gegen die Guerilla einsetzt. Wie im vorherigen Teil bereits deutlich wurde, spielen die NATO und die europäischen Staaten hierbei eine tragende Rolle bei der Umsetzung des Völkermordes an den Kurdinnen und Kurden.

Auch wenn diese Staaten versuchen sich als Staaten darzustellen die die Menschenrechte verteidigen und dafür sogar in den Krieg ziehen, zeigt die Realität das es ihnen nicht um Menschenrechte noch demokratische Werte geht, sondern ihre Politik vorrangig von ihren Eigeninteressen getragen ist. Deswegen lässt es sich auch mit dem (wenn vorhandenen) Gewissen dieser Staaten vereinbaren, Waffen und Kampfstoffe die im internationalen Kontext geächtet und angeprangert werden, an den türkischen Besatzerstaat zu verkaufen, weiterzugeben, oder Wissen und Mittel zu teilen, um selbst solche Waffen herzustellen.

Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, wo die allgemein geächteten Waffen herkommen die der türkische Besatzerstaat gegen die Guerilla einsetzt und ist in zwei Teile geteilt. Der erste Teil geht hierbei gezielt auf den Einsatz von Phosphorbomben und chemischen Waffen ein, während der zweite Teil, den unsere Nachrichtenagentur morgen veröffentlichen wird, sich mit taktischen Atomwaffen auseinandersetzt.

4.4 WO KOMMEN DIE WAFFEN HER?

Phosphorbomben

LINZENS ZUM TÖTEN MIT PHOSPHOR AUS ENGLAND

In Bezug auf den Einsatz von Phosphorbomben wurden deutlich Aussagen des in dem im Mai 2021 erschienen Delegationsbericht „Kollusion, Verschwörung und Korruption: Ein Bericht über die türkischen Kriegsverbrechen und den Einsatz von Chemiewaffen vor Ort“ des britischen Journalisten Steve Sweeney vorgenommen der in diesem Rahmen die Rolle Englands näher betrachtete und erklärte:

„Es ist auch offensichtlich, dass Großbritannien nicht möchte, dass seine mögliche Rolle bei der Lieferung von Waffen an die Türkei ins Rampenlicht gerät. Wie im weiteren Verlauf des Berichts dargelegt, wurden seit dem Amtsantritt von Boris Johnson im Juni 2019 Waffen im Wert von rund 77 Millionen Pfund verkauft. Und im selben Jahr wurde aufgedeckt, dass Großbritannien 70 Lizenzen für Munition, die mit Phosphor verwendet werden kann (was laut internationalem Kriegsrecht verboten ist), an die Türkei vergeben hat. Großbritannien war auch an einem sechsjährigen geheimen Drohnengeschäft beteiligt, bei dem die Lizenz für das „Hornet Bomb Rack“ zum Abfeuern von Präzisionsraketen mit tödlicher Wirkung durch das „Bayraktar TB2“ verwendet wurde. Das Land kann also nicht als unparteiischer Zuschauer betrachtet werden. Großbritannien ist sehr stark in den Krieg gegen die Kurd:innen involviert.“

(Quelle: https://defend-kurdistan.com/wp-content/uploads/2022/06/Dossier-Giftgas-Endversion.pdf)

Chemiewaffen

VERHERRENDE ROLLE DEUTSCHLANDS BEIM EINSATZ CHEMISCHER WAFFEN

In einem Interview berichtete Murat Karayilan von einem geruchlosen und manchmal nach Früchten riechenden Kampfstoff. Er machte deutlich, dass es sich um einen Nervenkampfstoff auf der Grundlage von Tabun handele. Der Geruch nach Obst und die Symptome deuten ebenfalls darauf hin.

Tabun wurde 1936 vom deutschen Chemiekonzern I.G. Farben entdeckt und ab 1942 bei der Wehrmacht eingesetzt. Tausende KZ-Häftlinge starben bei der Produktion entsprechender Bomben und Raketen. Nach dem Ende des Nazi-Faschismus übernahmen die USA und Großbritannien die Fertigung dieses Kampfstoffes. Tabun wurde von 1988 von der irakischen Armee beim Giftgasangriff auf die Stadt Helebce im Süden Kurdistans eingesetzt. Die Grundstoffe für Tabun waren unter anderem mit Wissen des BND an das Saddam-Regime geliefert worden.

Im selben Interview sagte Murat Karayilan, dass die türkische Besatzerarmee im Besitz des Lungenkampfstoffes Grünkreuz sei, der gegen die Guerilla eingesetzt wurde. Grünkreuz beinhaltet Chlorpikrin als Wirkstoff. Chlorpikrin wurde zwar bereits 1848 in Großbritannien entdeckt, von Deutschland aber zuerst in einer Wirkstoffkombination im Kampfstoff Grünkreuz-1 eingesetzt. Das Osmanische Reich war im Ersten Weltkrieg mit Deutschland eng verbündet und wurde mit Grünkreuz-1 beliefert. Karayılan sagte hierzu:

„Seitdem befindet sich das Gas in den Händen der Türkei. Vielleicht produziert die Türkei es jetzt eigenständig, aber natürlich besteht die Möglichkeit, dass sie es gemeinsam mit den Deutschen tut.“

(Quelle: https://www.nuceciwan115.xyz/de/2021/11/28/murat-karayilan-die-tuerkei-setzt-chemische-waffen-aus-deutscher-herkunft-gegen-die-guerilla-ein/)

Bei einem weiteren im Süden Kurdistans eingesetzten Kampfstoff soll es sich laut Murat Karayilan um einen gelblichen Kampfstoff handeln, der die Haut angreift. Das Gas verbrennt die Haut. Es wird vermutet, dass es sogenanntes Senfgas sein könnte, das auch als Gelbkreuz bekannt ist und ebenfalls ein Produkt aus dem deutschen Giftgaskrieg im Ersten Weltkrieg ist. Senfgas gehört zur Gruppe der Loste. Der Name kommt von den beiden deutschen Chemikern Wilhelm Lommel und Wilhelm Steinkopf, die 1916 vorschlugen Senfgas als Kampfstoff einzusetzen. Senfgas soll im Dersim-Genozid 1937/38, als Mustafa Kemal Atatürk tausende alevitische Kurdinnen und Kurden in Höhlen vergasen ließ, eingesetzt worden sind. Im Mai 2019 waren bisher unbekannte Dokumente aus dem türkischen Staatsarchiv veröffentlicht worden, die zeigten, dass der sogenannte „Vater der Türken“ Mustafa Kemal Atatürk am 7. August 1937 ein geheimes Dekret zur Bestellung von 20 Tonnen chemischer Kampfstoffe und einer automatischen Abfüllanlage in Deutschland unterzeichnet hatte. Bei den über die türkische Botschaft in Berlin eingekauften Kampfstoffen handelte es sich um Gelbkreuz/Senfgas und Chloracetophenon, einem dem CS-Gas ähnlichen Stoff.

(Quelle: https://www.nuceciwan115.xyz/de/2021/11/28/murat-karayilan-die-tuerkei-setzt-chemische-waffen-aus-deutscher-herkunft-gegen-die-guerilla-ein/)

In einem von Dr. Jan van Aken erstellten Bericht aus dem Jahre 2011 heißt es:

„Produktion von militärischer CS-Munition in der Türkei Im Jahre 2010 hat die Bradford University in England einen Bericht vorgelegt, nach dem der staatliche türkische Rüstungskonzern Makina ve Kimya Endustrisi Kurumu (MKEK) CS-Granaten vom Kaliber 120mm produziert und international vermarktet (siehe Abbildung 1).4 Die Granate mit der Typenbezeichnung „MKE MOD 251“ hat ein Gewicht von über 17 kg und eine Reichweite von über 8 km. Damit ist sie zum Einsatz gegen Demonstrationen vollkommen ungeeignet und ausschließlich für den militärischen Einsatz geeignet.5 Ein solcher Waffentyp ist nach der Chemiewaffen-Konvention (CWC) verboten.“

Zwar soll der Kampfstoff in Ankara vernichtet worden sein, nachdem die Bradford University die türkische Botschaft über das vorhandene Verbot dieser Waffen informierten, jedoch liegen keine Nachweise darüber vor inwieweit diese Waffe tatsächlich vernichtet worden ist.

(Quelle: Zum möglichen Chemiewaffen-Einsatz des türkischen Militärs – PDF Free Download (docplayer.org))

Kategorien: Gasmasken