Betrachtung der die Nervengifte, die auch schon in der Vergangenheit große Massaker an den Kurdinnen und Kurden angerichtet haben und die Erde mit Blut tränkten.

Nervengase sind eine der schlimmsten chemischen Waffen überhaupt. Der Tod der durch Nervengifte eintritt ist sehr schmerzvoll und grausam. Deswegen wurde dieser toxische Kampfstoff, der während des Hitlerfaschismus in Deutschland tonnenweise produziert wurde, verboten.

Diese Kampfstoffe werden aktuell durch den türkischen Besatzerstaat, unter der Führung des faschistischen AKP-MHP Regimes gegen die Freiheitkämpferinnen und Freiheitskämpfer der HPG und YJA Star eingesetzt. Trotz dessen, dass in den täglich erscheinenden HPG Berichten diese Informationen täglich der Öffentlichkeit offenbart werden, trotz mehrerer Aufrufe und Bemühungen seitens der PKK-Koordination, der KCK und der HPG, ist die Weltgemeinschaft auf dem rechten Auge blind und duldet den Einsatz dieser brutalen Massenvernichtungswaffe durch ihren faschistischen Partner Türkei.

Es ist klar, dass Staaten nur sich selbst schützen, statt, wie sie vorgeben, die Gesellschaft. Ihre unmenschliche Mentalität tritt besonders in diesem Rahmen in aller Klarheit zutage. Die Mentalität des Staates, des Kapitalismus und der männlichen Herrschaftsmentalität ist fern ab von Menschlichkeit und der Verteidigung der Menschenrechte. In diesem Sinne ist die Gesellschaft, ob in Kurdistan, im Mittleren Osten, in Europa oder auch in anderen Teilen der Welt gefragt und in der Pflicht gegenüber diesen grausamen Kriegsverbrechen aufzustehen und mit dem Gewissen eines Menschen zu handeln, um eine Wiederholung der Geschichte zu verunmöglichen.

Nachdem wir uns gestern allgemein der Entstehungsgeschichte chemischer Waffen beschäftigten und herausarbeiteten welche Waffen bisher gegen die Guerilla der Freiheit Kurdistans eingesetzt wurden. Werden wir heute die Nervengifte näher beleuchten, die auch schon in der Vergangenheit große Massaker an den Kurdinnen und Kurden angerichtet haben und die Erde mit Blut tränkten.

3.2.1 Nervengifte

Die grausamsten Waffen, im Rahmen der chemischen Waffen sind sicherlich die Kampfstoffe die auf das Nervensystem zielen. Erst einmal kontaminiert ist die Behandlung der Betroffenen sehr schwer und langwierig.

Nervenkampfstoffe wirken bereits in kleinsten Mengen tödlich und sind dementsprechend gefährlich. Angriffsfläche ist der gesamte Körper, wobei besonders eine Aufnahme durch Augen, Haut und Atmungsorgane erfolgt. Ihre Wirkung beruht auf einem Eingriff in die normale Reizübertragung in den Nervenbahnen. Bei Nervenkampfstoffen wird ein Enzym des Nervensystems beim Menschen blockiert, so dass wichtige Teile des Körpers durch Dauerkontraktion gelähmt werden, zudem werden starke Muskelkräfte ausgelöst. Anzeichen einer Vergiftung mit Nervenkampfstoffen sind zudem Schweißausbrüche und Erbrechen, das kann bis zur Lähmung der Atmung und zu einem Kreislaufkollaps führen.

Unter Nervenkampfstoffe fallen: Diisopropylfluorphosphat (DFP), Sarin (GB), Tabun (GA), Soman (GD), Cyclosarin, VX und Nowitschok.

3.2.1.1 Tabun

Tabun ( C5H11N2O2P) ist ein Ester einer zweifach substituierten Phosphorsäure und von der Struktur her vielen Pflanzenschutzmitteln wie phosphororganischen Insektiziden z. B. Methamidophos ähnlich. Es ist eine farblose bis leicht bräunliche Flüssigkeit mit fruchtigem, bei Erhitzen bittermandelartigem Geruch. Während des Einsatzes kann Blausäure entstehen.

GESCHICHTE

Während des faschistischen Hitler-Regimes entdeckte 1936 der deutsche Chemiker Gerhard Schrader diese Substanz, als er für die Firma I.G. Farben in Leverkusen, in der Forschung über neue Pestizide arbeitete. Nach sechs Jahren wurde Tabun industriell produziert. In der Nähe von Breslau in Dyhernfurth begann die deutsche Wehrmacht und die SS mit dem Bau einer Chemiewaffenanlage der Firma I.G. Farben , die vor allem zur Herstellung von Tabun ausgerichtet war. Insgesamt sollen dort 12.000 Tonnen Tabun produziert worden sein, die in Form von Bomben und Granaten weiterverarbeitet wurden. Die Weiterverarbeitung fand zu großen Teilen in Zwangsarbeiterlagern statt und war mit zahlreichen Todesfällen der Zwangsarbeiter verbunden. Zum Kriegseinsatz während des zweiten Weltkrieges kam es jedoch nicht.

Nach der Niederlage des Hitler-Regimes wurden die Wehrmachtsbestände in der Ostsee versenkt, die heute den Tiefseefischbestand in der Ostsee bedrohen, da das Gift aus den inzwischen korrodierten Behältern austreten könnte. Bestände die zu weit von der Ostsee entfernt waren, wurden vor Ort verbrannt oder an diversen Stellen vergraben oder in Seen versenkt. Bis heute gibt es diverse Orte in Deutschland und Europa die bis heute von diesen Waffen nicht gereinigt wurden.

Während dem Iran-Irak-Krieg und während der weitläufigen Operation Anfal setzte Saddam Hussein Tabun gegen die kurdische Bevölkerung im Norden Iraks, im Süden Kurdistans ein. Die Grundstoffe für Tabun waren unter anderem mit Wissen des BND an das Saddam-Regime geliefert worden.

WIRKUNG

Tabun ist ein hochgiftiger Stoff und ist bereits in geringen Mengen über einen kurzen Zeitraum lebensgefährlich. Tabun kann über die Haut, die Schleimhäute und die Atmung aufgenommen werden. Bei der Inhalation von Gasen treten Symptome innerhalb weniger Sekunden ein. Bei der Einnahme über kontaminiertes Trinkwasser oder Hautkontakt kann die Wirkung nach Minuten oder Stunden einsetzten. Alle Nervengifte verursachen ihre toxischen Wirkungen, indem sie die ordnungsgemäße Funktion eines Enzyms verhindern, das als „Ausschalter“ des Körpers für Drüsen und Muskeln fungiert. Ohne diesen „Ausschalter“ werden die Drüsen und Muskeln ständig stimuliert. Sie werden „müde“ und können die Atemfunktion nicht mehr aufrechterhalten.

Um sich gegen diesen Kampfstoff ausreichend zu schützen ist ein Ganzkörperschutz notwendig.

Obwohl Tabun einen schwachen fruchtigen Geruch hat, ist der Geruch möglicherweise nicht wahrnehmbar genug, um die Menschen genug zu warnen. Personen, die einer niedrigen oder mäßigen Tabun-Dosis durch Inhalation, Einnahme (Schlucken) oder Hautabsorption ausgesetzt waren, können einige oder alle der folgenden Symptome innerhalb von Sekunden bis Stunden nach der Aufnahme zeigen. Ungewöhnlich niedriger oder hoher Blutdruck, Verschwommene Sicht, Engegefühl in der Brust, Verwirrtheit, Husten, Durchfall, Sabbern und übermäßiges Schwitzen, Schläfrigkeit, Augenschmerzen, Kopfschmerzen, verstärktes Wasserlassen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Bauchschmerzen, Schnelles Atmen, Laufende Nase, Langsame oder schnelle Herzfrequenz, Kleine, punktförmige Pupillen, Wässrige Augen, Schwäche. Sogar ein kleiner Tropfen einiger Nervenkampfstoffe wie Tabun auf der Haut kann Schwitzen und Muskelzuckungen dort verursachen, wo der Wirkstoff die Haut berührt hat. Die Aufnahme einer hohen Dosis Tabun auf beliebigem Weg kann zu zusätzlichen zu Bewusstseinsverlust, Krämpfen (Anfällen), Lähmung, Atemstillstand und damit auch zum Tod führen.

Von den drei so genannten G-Kampfstoffen (Code: GA) ist Tabun neben Soman und Sarin der älteste. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die USA und das vereinigte Königreich die Produktion von Tabun, während sich die Sowjetunion mehr auf Soman konzentrierte. Verglichen mit den anderen G-Stoffen (wie Sarin, Cyclosarin, Soman) hat Tabun die geringste Toxizität. Sarin ist etwa 3–4 mal und Soman 10–15 mal toxischer als Tabun.

VERBOTEN

Tabun wird als Chemikalie der „Liste 1“ im internationalen Abrüstungsvertrag CWÜ (Chemiewaffenkonvention) von der hierfür zuständigen UN-Behörde, der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) mit Sitz in Den Haag, kontrolliert. Die Herstellung oder der Besitz sind verboten; ausgenommen sind Arbeiten, die ausschließlich dem Schutz vor diesen Substanzen oder der Forschung dienen.

(Quellen: Wikipedia.de, chemie.de, https://flexikon.doccheck.com/de/Tabun, https://emergency.cdc.gov/agent/tabun/basics/facts.asp)

3.2.1.2 Sarin

Die systematische Bezeichnung für den chemischen Kampfstoff Sarin ist Methylfluorphosphonsäureisopropylester oder auch GB genannt, da es aus der G-Reihe chemischer Kampfstoffe stammt (G steht für Germany, Deutschland) und ist eine stark flüchtige, farb- und geruchlose Flüssigkeit.

GESCHICHTE

Die Substanz wurde 1938 während der Forschung an Phosphorverbindungen für den Einsatz als Insektenvernichtungsmittel von einer Forschungsgruppe um den deutschen Chemiker Gerhard Schrader entdeckt. Gerhard Schrader arbeitete bei der Bayer AG in Deutschland in der Farbforschung und begann ab 1936 während der NS-Zeit zu Insektiziden zu forschen. Tabun und Sarin konnten einerseits als Insektizid, andererseits als Kampfstoff am selben Ort produziert werden. Sarin besitzt eine hohe strukturelle Ähnlichkeit mit dem Pflanzenschutzmitteln Parathion und Malathion, sowie den Kampfstoffen Tabun, Soman und VX-Gas.

Otto Ambros gilt ebenfalls als Erfinder von Sarin. Der deutsche Chemiker trat 1937 in die NSDAP ein und wurde 1938 Vorstandsmitglied der I. G. Farben. Später wurde Otto Ambros als Kriegsverbrecher verurteilt. Auftragsgeber für die Forschung an Sarin, ist wie bei dem Kampfstoff Tabun die deutsche Firma I. G. Farben gewesen.

Nachdem Sarin entdeckt worden war, wurden im Juli 1944 30 Tonnen Sarin in deutschen Fabriken zu „Testzwecken“ produziert. Ende des Zweiten Weltkriegs befanden sich zwei große Anlagen zur Massenproduktion in Deutschland im Bau. Die USA und die Sowjetunion lagerten große Mengen Sarin während des Kalten Krieges.

Im Irak wurde Sarin am 25. August 1988 bei einem Angriff im Rahmen der Anfal-Operationen eingesetzt. Zudem setzte der Irak im Golfkrieg gegen den Iran Sarin ein. Während des Giftgasangriffes im Jahr 1988 auf die kurdische Bevölkerung in der Stadt Helebçe (Halabja) kam ebenfalls das Nervengas Sarin zum Einsatz.

Syrien soll im Jahr 2013 in Damaskus, sowie im Frühjahr 2017 Sarin gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt haben. Die OPCW untersuchte die Vorfälle bestätigte sie. Über internationalen Druck wurde Syriens Regierung dazu gebracht die Chemiewaffenkonvention zu unterzeichnen und eigene Chemiewaffenbestände  zu vernichten.

WIRKUNGSWEISE

Nervenkampfstoffe wie Sarin sind bereits in sehr kleinen Mengen tödlich. Angriffsfläche ist dabei der gesamte Körper, wobei die Aufnahme insbesondere über die Augen, Haut und Atmungsorgane erfolgt, wobei die Aufnahme über die Atemwege den weit überwiegenden Anteil ausmacht, da Sarin als ein flüchtiger Kampfstoff gilt. Im Körper blockiert Sarin wie die anderen Nervenkampfstoffe ein Enzym im vegetativen Nervensystem (Sympathikus) und an der neuromuskulären Endplatte (Motorische Endplatte). Es kommt dadurch zu einem Anstieg eines Neurotransmitters in der Synapse und damit zu einer Dauerreizung der betroffenen Nerven.

Je nach Stärke der Vergiftung treten folgende Symptome auf: Nasenlaufen, Sehstörungen, Pupillenverengung, Augenschmerzen, Atemnot, Speichelfluss, Muskelzucken und Krämpfe, Schweißausbrüche, Erbrechen, unkontrollierbarer Stuhlabgang, Bewusstlosigkeit, zentrale und periphere Atemlähmung und letztendlich Tod. Die Wirkung am Auge tritt bereits bei geringeren Konzentrationen ein. Es kommt zu Sehstörungen wie die Störung der Nah- und Ferneinstellung des Auges und zur Verkleinerung der Pupille. Diese Anzeichen einer Vergiftung treten bereits ein, während andere Anzeichen noch nicht zu beobachten sind.

VERBOTEN

Sarin wird als Chemikalie der Liste 1 im internationalen Abrüstungsvertrag CWÜ von der hierfür zuständigen Behörde, der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) mit Sitz in Den Haag, kontrolliert.

Die Herstellung oder der Besitz sind verboten; ausgenommen sind Arbeiten, die ausschließlich dem Schutz vor diesen Substanzen oder der Forschung dienen.

(Quellen: Wikipedia.de, chemie.de)

3.2.1.3 Soman

Das Nervengift Soman, ist eines der drei in Deutschland entwickelten Nervenkampfstoffe (Tabun, Sarin, Soman) und das giftigste und persistenteste unter ihnen. Die NATO benutzt das Kürzel „GD“ für Soman. Soman das auch als Methylfluorophosphonsäure oder (1,2,2-Trimethylpropyl)methanfluorphosphonat bezeichnet wird, ist chemisch mit Sarin verwandt und unterscheidet sich von Sarin nur in geringem Maße. Bei Soman handelt es sich um eine gelbraune Flüssigkeit die campheartig (Camphe befindet sich in ätherischen Ölen von verschiedenen Gewächsen) riechen soll. In einem anderen Bericht heißt es, Soman sei eine klare, farblose, geschmacklose Flüssigkeit mit einem leichten Geruch ähnlich Kampfer, der Mottenkugeln oder verfaulte Früchte enthält. Es kann beim Erhitzen zu Dampf werden.

GESCHICHTE

Der deutsch-österreichische Chemiker Richard Kuhn entdeckte mit seinem Mitarbeiter Konrad Henkel im Frühjahr 1944 diesen Nervenkampfstoff. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges sollen nur geringe Mengen Soman produziert worden sein, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in die Sowjetunion gebracht wurden.

Die Sowjetunion stellte während des Kalten Krieges Soman in größeren Mengen unter dem Namen „R-55“ her. Soman wurde mit einem organischen Polymer gemischt und zu einem „verdickten Kampfstoff“ verarbeitet, so gelagert und in Munition verarbeitet. Der von der Masse her Honig ähnelnde verdickte Kampfstoff Soman wurde in der Sowjetunion „VR-55“ genannt und hatte eine höhere Hartnäckigkeit (oder auch Sesshaftigkeit) und Giftwirkung über die Haut als unverdicktes Soman.

WIRKUNGSWEISE

Nach der Freisetzung von Soman in der Luft können Personen durch Hautkontakt, Augenkontakt oder Einatmen des Soman (Inhalation) betroffen werden. Soman mischt sich leicht mit Wasser; so könnte es verwendet werden, um z. B. Trinkwasser zu vergiften. Nach der Freisetzung von Soman in Wasser können Menschen dem Gift ausgesetzt werden, indem sie kontaminiertes Wasser trinken oder kontaminiertes Wasser auf ihre Haut bekommen. Es ist auch eine Vergiftung durch mit Soman versuchte Lebensmittel möglich. Die Kleidung einer Person kann nach Kontakt mit ihren Dämpfen Soman freisetzen, was zur ebenfalls zur Vergiftung anderer Personen führen kann. Da Somandämpfe schwerer als Luft sind, sinken sie in tief liegende Bereiche und schaffen dort eine größere Vergiftungsgefahr.

Bei leichten Vergiftungen mit Soman treten Kopfschmerzen, Atemnot, starke Schweißausbrüche, starke Sehstörungen verbunden mit Augenschmerzen, vermehrte Produktion von Nasensekret, Tränenflüssigkeit und Speichel auf. Bei mittelschweren Vergiftungen kommen starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Augenschmerzen, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen hinzu. Starke Vergiftungen mit Soman zeigen sich in Krämpfen der Skelettmuskulatur bis Krampfanfällen, Erbrechen, starker Atemnot, Angstzuständen und Verwirrtheit. Es kommt ebenfalls zu Lähmungserscheinungen. Durch die Lähmung der Atmung tritt der Tod ein.

VERBOTEN

Soman wird als Chemikalie der „Liste 1“ im internationalen Abrüstungsvertrag CWÜ (Chemiewaffenkonvention) von der hierfür zuständigen UN-Behörde, der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) mit Sitz in Den Haag, kontrolliert. Die Herstellung oder der Besitz sind verboten; ausgenommen sind Arbeiten, die ausschließlich dem Schutz vor diesen Substanzen oder der Forschung dienen.

(Quellen: Wikipedia.de, chemie.de, https://emergency.cdc.gov/agent/soman/basics/facts.asp)

3.2.1.4 VX

Der chemische Kampfstoff VX gehört ebenfalls zu den Nervengiften und ist der verbreitetste Vertreter der V-Reihe (das V steht für Viscous, Viskos – Zähflüssig). Es werden auch die Namen „TX 60“, „EA 1701“ (Edgewood Arsenal Code) oder systematisch „O-Ethyl-S-2-diisopropylaminoethylmethylphosphonothiolat“ (IUPAC) für diesen Stoff verwendet.

VX ist eine farblose bis gelbliche leicht ölige Flüssigkeit, die je nach Herstellungsverfahren und Reinheit einen schwachen Geruch nach fauligem Fisch und Mercaptan aufweisen kann.

WIRKUNG

Gegenüber den Nervenkampfstoffen der G-Reihe (G steht für Germany, also Deutschland) wie Sarin oder Tabun die sich nach wenigen Stunden oder Tagen verflüchtigen, hat VX eine weitaus größere Haltbarkeit. Im Vergleich zu Sarin verflüchtigt sich VX 2000-mal langsamer, d. h. Der Nervenkampfstoff kann bis zu Wochen noch am Ort haften bleiben und ist wesentlich giftiger als die Kampfstoffe der G-Reihe.

VX ist der chemische Kampfstoff mit der höchsten Giftigkeit, nur einige Toxine sind giftiger die jedoch zu den ABO, also biologischen Kampfstoffen gehören.

VX dringt über die Haut, die Augen und die Atemwege in den Körper ein und verursacht zunächst Husten und Übelkeit. Dann lähmt es die Atemmuskulatur und führt innerhalb weniger Minuten unter starken Krämpfen und Schmerzen zum Tod.

Abhängig von der Höhe der Vergiftung kommt es zu folgenden Vergiftungssymptomen. Die Nase läuft, es kommt zu Sehstörungen, die Pupille verengt sich, die Augen schmerzen. Es kommt zu Atemnot und Speichelfluss. Muskelzuckungen treten auf und es kommt zu Krämpfen und Schweißausbrüchen. Die betroffene Person erbricht sich und kann den eigenen Stuhlgang nicht mehr kontrollieren. Bewusstlosigkeit und es kommt zur Lähmung der Atemmuskulatur bis zum Tod.

Die Auswirkungen auf die Augen wie Sehstörung und der Störung der Nah- und Ferneinstellung des Auges, sowie der Verkleinerung der Pupille treten bereits bei geringen Konzentrationen des Nervenkampfstoffes ein. Diese Anzeichen einer Vergiftung treten bereits ein, während andere Anzeichen noch nicht zu beobachten sind.

GESCHICHTE

Im Jahr 1950 entdeckten nahezu zeitgleich der Schwede L. E. Tammelin und der Amerikaner Ranaji Goshem die Basis aller Kampfstoffe der V-Reihe, Phosphonsäurethiocholinester. Kurz darauf begann die USA mit der systematischen Forschung an dem neuen Kampfstoff. Bereits fünf Jahre später wurde der erste V-Kampfstoff, Amiton hergestellt und kurz darauf auch weitaus giftigere Substanzen wie VX entwickelt. VX ist der bekannteste Kampfstoff der V-Reihe und auch der erste der militärisch eingesetzt wurde.

Wie bereits erwähnt setzte Saddam Hussein während des Iran-Irak-Krieges VX ein und später im Rahmen der Anfal-Operation soll beim Chemiewaffen-Angriff gegen Halabdja (Helebçe) ebenfalls VX zum Einsatz gekommen sein. In Halabdja sind über 5.000 Menschen durch chemische Waffen ermordet worden, darunter viele Frauen und Kinder.

Während eines Attentates auf den Flughafen Kuala Lumpur am 13. Februar 2017 gegen Kim Jong-nam (dem Halbbruder des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-un) soll er durch VX ermordet worden sein.

VERBOTEN

Seit 1997 verlangt die Chemiewaffenkonvention die Zerstörung der Vorräte dieses Kampfstoffes, welches von der USA produziert wurde und ein VX sehr ähnlicher Stoff namens RVX, der in der Sowjetunion produziert wurde.

(Quellen: Wikipedia.de, chemie.de, gifte.org)

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