In der Nacht auf den 17. November haben wir in Niederwangen bei Bern die Firma MB Microtec AG grossflächig mit Farbe angegriffen und die Parole #Fight4Rojava hinterlassen. Die Aktion ist Teil Internationaler Solidarität gegen die erneuten Kriegsdrohungen gegen Rojava von Seiten der Türkei. Zudem ist die Aktion ein solidarischer Gruss an die angeklagte Revolutionärin Andi, welche morgen in Bellizona vor Gericht geladen ist.

Die MB Microtec AG ist ein typischer Akteur der Schweizer Rüstungsindustrie. Spezialisiert auf selbstleuchtende Tritiumteilchen (GTLS, Gaseous Tritium Light Sources) produziert sie unter dem Namen Trigalight Glasstäbchen für Zielvorrichtungen von Schusswaffen und unter dem Namen Traser Uhren für Militärs aus aller Welt.

Einen Namen machte sich die Firma 1989, als sie mehr als 300’000 Uhren für die US-Army produzierte, deren Ziffernblätter dank GLTS auch in der Nacht gut abzulesen sind. Seither beliefert die Firma laut eigenen Angaben weltweit Spezialkräfte mit Traser Uhren. Die Firma soll mit einem Weltmarktanteil von 90% nahezu eine Monopolstellung bei der Produktion der GTLS inne haben.

Während Uhren ohne Ausfuhrgenehmigungen verkauft werden können, exportiert MB Microtec unter dem Produktnamen Trigalight jährlich im Umfang von mehreren hunderttausend Franken Komponenten für Zielvorrichtungen von Schusswaffen, welche mit GTLS für den Nachteinsatz konzipiert sind. Bekannte Abnehmer sind dabei die Armeen von Grossbritannien, der USA, der Schweiz oder auch die Polizei in Singapur. Verschiedene Hersteller von taktischen Zielvorrichtungen greifen ebenfalls auf die GTLS von Trigalight zurück.

Die Firma rühmt sich mit der Vetraulichkeit der Auftragsvergabe. Kaum ein Deal mit einer Armee wird publik gemacht. Einmal mehr nutzen kriegsführende Staaten die Schweiz als ruhiges Hinterland, wo das Geschäft mit dem Tod in stillen Kämmerchen geführt wird.

Weniger Still sind hingegen die Auftritte von MB Microtec an Rüstungsmessen. So nehmen sie regelmässig auch an der Rüstungsmesse IDEF in der Türkei teil. Diese wird durch die Stiftung der türkischen Streitkräften gehostet. An ihrem Stand präsentieren sie ihre Produkte dutzenden militärischen und polizeilichen Vertretungen der Türkei, wie den Landkräften, der Polizei oder der Gendarmerie.

Ihre Absicht, Geschäfte mit dem faschistischen türkischen Staat zu führen ist dabei offensichtlich.

Ob Uhren oder Zielvorrichtung: Wer durch Geschäfte mit Krieg, Imperialismus und Unterdrückung seine Profite macht, ist Feind jeglicher freiheitlicher Menschen und Bewegungen.

Gerade jetzt, wo die Türkei ihre Drohungen gegen die Revolution von Rojava verstärkt und den Krieg gegen die Guerilla in den Bergen intensiviert müssen wir hier, in einem der Herzen des Kapitalismus die Kollaboratuere des türkischen Faschismus angreifen.

Weiter wollen wir mit dieser Aktion unsere Solidarität mit Andi ausdrücken, welche am 18. November auf Druck des türkischen Regimes vor das Bundesstrafgericht in Bellinzona muss.

#Fight4Rojava
#Fight4Revolution
#SmashTurkishFascism
#SolidaritätmitAndi

https://barrikade.info/article/4855

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