Statt Gericht in Bellinzona: Demonstration zum türkischen Konsulat in Zürich!
Heute Donnerstag hätte in Bellinzona der Prozess gegen unsere Genossin Andi vor dem Bundesstrafgericht beginnen sollen – wir boykottieren diesen und verweigern die Vorladung der Justiz des bürgerlichen Staats. Wir demonstrieren stattdessen zeitgleich mit Genoss_innen und Freund_innen aus verschiedenen Städten und Ländern vor dem Sitz des türkischen Staats in Zürich.
Der politische Charakter des Angriffs gegen Andi, der heute in Bellinzona hätte stattfinden sollen, ist klar. Es ist zum einen ein Angriff des türkischen Staats, der auf all jene zielt, die sich weltweit mit dem Kampf der türkisch-kurdischen Linken solidarisieren, der auf all jene zielt, die weltweit tatkräftig die Revolution in Rojava unterstützen, der auf all jene zielt, die sich weltweit in dieser Spur des Internationalismus bewegen. Es ist zum anderen ein Angriff des bürgerlichen Schweizer Staats, der auf all jene zielt, die dessen Klassen- und Gewaltcharakter denunzieren, der auf all jene zielt, die im konsequenten Bruch zum hier herrschenden Kapitalismus stehen, der auf all jene zielt, die die Kontinuität der revolutionären Perspektive verteidigen. Deshalb der Prozess in Bellinzona!
Wir lassen den politischen Angriff des türkischen und Schweizer Staats in’s Leere laufen. Stattdessen drehen wir den Spiess um und markieren dort Präsenz, wo es richtig ist. Nämlich beim Sitz des türkischen Staats in Zürich. Wir greifen an angesichts der Barbarei, welches dieses Regime verkörpert und verantwortet – gerade auch angesichts drohender neuer Angriffskriege gegen Rojava und Giftgaseinsätzen gegen die Guerilla in den Bergen des Nordiraks. Wir greifen an angesichts der Perspektive, welche Rojava und die kurdisch-türkische Linke für die revolutionäre Linke weltweit eröffnet – gerade auch angesichts des Beweis durch die Tat, dass eine Revolution nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist, dass sie nicht nur möglich ist, sondern auch erhalten werden kann. Deshalb die Demonstration zum türkischen Generalkonsulat!
Der Kampf für eine revolutionäre Perspektive führt unweigerlich über die Konfrontation mit dem bürgerlichen Staat, der Gang vor die Klassenjustiz ist darin ein Zwischenhalt. Die globalen Verwerfungen innerhalb des Kapitalismus zeigen auf, dass dieses System perspektivlos ist, die ihm immanente Zerstörung von Mensch und Natur zeigen auf, dass wir gegen den Kapitalismus und für einen revolutionären Prozess kämpfen müssen – schon nur, um gemeinsam und einzeln zu überleben. Damit diese Machtfrage gestellt werden kann, braucht es den Aufbau von organisierter Gegenmacht, Voraussetzung und Konkretisierung revolutionärer Möglichkeiten. Deshalb kämpfen wir – in internationaler Solidarität mit allen Ausgebeuteten und Unterdrückten, mit allen Genoss_innen und Freund_innen!
Solidarität mit Andi – für eine revolutionäre Perspektive!
Für den Kommunismus!
Revolutionärer Aufbau Schweiz, 18.11.2021