In diesem Teil des dritten Abschnittes, geht es gezielt um chemische Waffen. Hierzu beschäftigen wir uns zuerst allgemein mit der Geschichte chemischer Waffen, um dann gezielter der Frage nachzugehen, welche chemischen Kampfstoffe gegen die Guerilla eingesetzt werden.
Artikel aus: https://www.nuceciwan116.xyz/de/2022/11/06/your-silence-kills-eingesetzte-waffen-giftgas-und-chemiewaffen/
In dem gestrigen Beitrag des Dossiers “Your Silence Kills” haben wir die Entstehungsgeschichte und die Wirkung von Brandbomben vorgestellt und sind dabei spezifisch auf Phosphor- und Napalmbomben eingegangen, die laut HPG im Krieg der türkischen Besatzersoldaten gegen die Guerilla-Widerstandsgebiete eingegangen werden.
In diesem Teil des dritten Abschnittes, geht es gezielt um chemische Waffen. Hierzu beschäftigen wir uns zuerst allgemein mit der Geschichte chemischer Waffen, um dann gezielter der Frage nachzugehen, welche chemischen Kampfstoffe gegen die Guerilla eingesetzt werden.
In den folgenden Teilen wird unsere Nachrichtenagentur dann genauer auf die einzelnen genannten chemischen Kampfstoffe eingehen, die laut Berichterstattung der HPG, den Berichten der Nachrichtenagentur ANF und dem Bericht des IPPNW zu folge eingesetzt wurden.
3.2 Giftgas – Chemiewaffen
Chemische Waffen oder auch Chemiewaffen genannt, wirken durch ihre festen, flüssigen oder gasförmigen Substanzen oder Gemische toxisch (giftig). In Verbindung mit Granaten, Sprühvorrichtungen oder ähnlichem werden sie in kriegerischen Auseinandersetzungen eingesetzt um den Gegner kampf- bzw. handlungsunfähig zu machen, oder zu töten.
Die 1997 in Kraft getretene Chemiewaffenkonvention erweiterte den Begriff in dem sie jede Chemikalie die durch ihre toxische Eigenschaft als Waffe gegen Mensch und Tier eingesetzt wird und zeitweiligen oder permanenten Schaden zufügt, mit in die Definition einschloss. Auch die Vorgängerstoffe die zur Produktion von chemischen Waffen verwendet werden, werden unter dem Begriff chemische Waffen, oder auch Chemiewaffen eingeschlossen. Unter diesem Aspekt sind Brand-, Napalm-, Nebel-, Rauchstoffe sowie Entlaubungsmittel (Herbizide) und Nesselstoffe chemische Waffen. Chemische Waffen gehören zu den Massenvernichtungswaffen (CBRN-Waffen).
GESCHICHTE
Erstmals sollen chemische Waffen im Peloponnesischen Krieg 431 bis 404 v. Chr. Durch die Spartaner eingesetzt worden sein. Im Laufe der Zeit wurden chemische Mittel als Waffe im Krieg weiterentwickelt. Die ersten modernen chemischen Waffen wurden im ersten Weltkrieg eingesetzt. Die chemischen Kampfstoffe kamen aus der chemischen Industrie und waren in großen Mengen vorhanden, wie Chlor, Phosgen, Cyanwasserstoff (Blausäure) oder Arsen. Diese Gase verflüchtigten sich jedoch schnell, sodass später die meisten chemischen Kampfstoffe als Flüssigkeit (Aerosole) versprüht wurden, an Boden, Kleidung, Haut und Gasmasken kleben blieben und in die Filter eindrangen, weswegen sie länger ihre Wirkung ausstrahlten, als die Gase. Neuer Kampfstoffe zielen nicht nur auf die Lunge ab, sondern auch auf die Haut, die Nerven und Psyche. Sie dringen durch die Haut in die Blutbahnen und verteilen sich im ganzen Organismus. Ein bekannter und wichtiger Kampfstoff dieser Gruppe ist Schwefellost, auch bekannt als Senfgas.
Die im ersten Weltkrieg verwendeten chemischen Kampfstoffe waren neben Xylylbromid (Tränengas) auch o-Dianisidinchlorsulfonat, einem feinkristallinen Pulver das die Schleimhäute reizt. Diese Stoffe waren jedoch weder Hitze noch Kältebeständig. Der erste große Durchbruch im Namen der Massenvernichtungswaffen gelangt den deutschen an der Westfront am 22. April 1915 bei Ypern, hier wurden 150 Tonnen Chlorgas eingesetzt, was um die 1.200 bis 5.000 Tote und 3.000 bis 10.000 Verletzte forderte. Die genaueren Zahlen zu den Opfern schwanken jedoch.
Die Kombination von verschiedenen chemischen Substanzen fand ebenfalls im ersten Weltkrieg zunehmende Beliebtheit. Insgesamt fanden im ersten Weltkrieg 90.000 Menschen den Tod durch chemische Waffen.
Das darauffolgende Wettrüsten der Kriegsindustrie brachte eine Reihe verschiedener neuer chemischer Kampfstoffe und ihrer Trägersysteme hervor.
Zwischen den beiden Weltkriegen wurden im Jahr 1919 im Rahmen der kolonialen Herrschaft unter der Kontrolle von Winston Churchill ein Massaker in den Kolonien im Mittleren Osten durch die Royal Air Force umgesetzt. Dabei kam es zu Giftgaseinsätzen gegen die kurdische Bevölkerung in Silemani, Süden Kurdistan. Die Liste der verbrecherischen Einsätze chemische Waffen ist lang, ob in Russland gegenüber dem Bauernaufstand von Trambow 1920/21 oder dem Einsatz chemischer Waffen gegen die aufständischen Rifkabylen in Nordmarrokko, Spanien. Auch im Abessinienkrieg und wurden Giftgasbomben durch kolonialistischen, italienischen Truppen in Äthiopien eingesetzt.
Im faschistischen deutschen Reich wurde 1936 der Nervenkampfstoff Tabun entdeckt und im Dezember 1939 seine Wirkung mit dem noch stärkeren Wirkstoff Sarin synthetisiert. Daraufhin produzierten ab dem Frühjahr 1942 die Firma I. G. Farben in Dyhernfurth Tabun. 1944 wurde ebenfalls der Kampfstoff Soman in Heidelberg entdeckt, dabei handelt es sich um ein Nervengift, das als Aerosol oder auch Nervengas verwendet werden kann. Diese Kampfstoffe wurden jedoch während des zweiten Weltkrieges nicht eingesetzt. Stattdessen wurde das blausäurehaltige Insektizid Zyklon B in den Vernichtungslagern Auschwitz-Birkenau, Belzec, Sobibor, Mauthausen, Treblinka und Lublin-Majdanek, sowie Motorabgase (Kohlestoffmonoxid) zur Massenvernichtung eingesetzt.
Im zweiten Weltkrieg war das japanische Kaiserreich die einzige Nation die chemische Waffen, zusammen mit biologischen Waffen gegen die Republik China zur gezielten Massentötung von Zivilistinnen und Zivilisten einsetzte. Das vorherige Verbot durch das Genfer Protokoll vom Jahr 1925, angesichts der Grausamkeit im Ersten Weltkrieg, zeigte seine Wirkung. Zudem war im Rahmen der gegenseitigen Abschreckung zu befürchten, wenn eine Seite Chemiewaffen einsetzten würde, auch die andere Seite mit einem Großangriff durch Chemiewaffen reagiere.
Die tonnenweise produzierten Chemiewaffen des deutschen Reiches wurden nach dem zweiten Weltkrieg durch die amerikanischen Streitkräfte vernichtet oder lapidar entsorgt. Nach 1945 kam es weiterhin zum Einsatz von chemischen Waffen, besonders hervorzuheben ist hierbei der Einsatz von Napalm und Agent Orange (ein als Entlaubungsmittel eingesetzten Herbizid, dass zusätzlich mit 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin verunreinigt war) durch den französisch-amerikanischen Besatzerkrieg gegen die Nordvietnamesische Befreiungsarmee FNL.
Im ersten Golfkrieg setzte Saddam Hussein chemische Waffen schon zu Beginn des Krieges gegen die iranische Armee ein. Besonders bekannt wurde der Giftgasangriff auf die Fernverkehrstraße am 09. August 1983 in Rawanduz-Piranşar. Insgesamt fielen 100.000 iranische Soldaten den Gasangriffen zum Opfer. Das eingesetzte Senfgas wurde durch deutsche Unterstützung in einer in Samarra, Irak, gebauten Insektizid-Fabrik hergestellt. Das eingesetzte Tabun und VX (ein Nervengift) war für viele tödlich. In der Zivilbevölkerung wurden viele Todesopfer durch die Giftgaseinsätze gefordert und viele Wohngebiete wurden mit gefährlichen chemischen Substanzen kontaminiert. Der Irak setzte auch gezielt chemische Waffen ein, um Zivilistinnen und Zivilisten zu töten die überwiegend kurdischer Abstammung waren.
Bei den Giftgasangriffen auf Dörfer, Städte und Krankenhäuser an der Front wurden tausende ermordet, so wie beim Giftgasangriff auf Serdeşt im Osten Kurdistans (Iran) am 28. Juni 1987. Aber das bekannteste Beispiel ist der Giftgasangriff auf Helebçe (Halabja) vom 16. März 1988, im Süden Kurdistans bei dem etwa 5.000 Kurdinnen und Kurden massakriert und 7.000 bis 10.000 schwer verletzt wurden. Viele die verletzt wurden, erlagen später den Folgen ihrer Verletzungen. Bei dem Angriff setzten die irakischen Soldaten mehrere Gase gleichzeitig ein, wie den Nervenkampfstoff Tabun, Sarin und möglicherweise auch VX, zudem kam Senfgas und Cynidkampfstoff zum Einsatz.
(Quelle: wikpedia.de)
Am 23. Juli 1989 wurde in der türkischen Zeitung Ikibine Dogru ein Geheimbefehl an die türkischen Streitkräfte veröffentlicht, indem den türkischen Soldaten befohlen wurde „Tränengas und Übelkeit verursachende Gase einzusetzen, wenn es nötig ist“ sowie Tunnel mit giftigen Gasen zu füllen.
Am 11. Mai 1999 wurden 20 Guerillas in einer Höhle bei Balikaya in der Region Şirnex im Norden Kurdistans während bewaffneter Auseinandersetzungen mit den türkischen Besatzersoldaten gefallen. Durch den Roten Halbmond wurden dort Überreste einer Granate gefunden die Spuren von CS Gas aufwiesen, die von der deutschen Firma Buck & Depyfag produziert und 1995 an die Türkei geliefert worden sind.
Im September 2009 sind im Raum Cukurca in der Region Hakkari im Norden Kurdistans 8 Guerillas gefallen. Augenzeugen berichteten, das die türkischen Besatzersoldaten Gas gegen die Guerilla eingesetzt haben sollen und im Anschluss die Guerillakämpferinnen und -kämpfer regungslos aus den Höhlen getragen worden sein sollen und mit Panzern überfahren wurden.
Im Jahre 2010 veröffentlichte die Bradfort University in England einen Bericht aus dem hervorging, dass während der Waffenmesse AAD in Kapstadt im selbigen Jahr türkische CS-Granaten zur Schau gestellt wurden, die von dem staatlichen türkischen Rüstungskonzern Makina ve Kimya Endustrisi Kurumu (MKEK) angeboten wurden und offensichtlich für militärische Zwecke produziert worden sind.
Im Oktober 2011 fanden in der Region Kazan Vadesi (in der Nähe von Cukurca) Kämpfe zwischen türkischen Besatzersoldaten und der Guerilla statt, die drei Tage anhielten. Während dieser Kämpfe sind 36 Guerillas gefallen. Die IHD warf der türkischen Armee vor, chemische Waffen während dieser Kämpfe eingesetzt zu haben. Beteiligte gaben später an, dass Bomben eingesetzt wurden die einen fruchtigen Geruch verströmten und dazu führte, dass die Guerillas ihr Bewusstsein verloren und gefallen sind. Flussabwärts berichteten ebenfalls Dorfbewohner, dass die türkischen Besatzersoldaten ihnen rieten, drei Tage lang kein Wasser aus dem Fluss zu trinken.
(Quelle: Zum möglichen Chemiewaffen-Einsatz des türkischen Militärs – PDF Free Download (docplayer.org))
WELCHE CHEMIEWAFFEN WERDEN GEGEN DIE GUERILLA EINGESETZT?
In den bisherigen Berichten der HPG berichtete das Pressezentrum in fast jedem Bericht, die täglich veröffentlicht werden, dass chemische Waffen und verbotene Bomben gegen die Guerilla zum Einsatz gekommen sind. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Arten von chemischen Waffen genau gegen die Guerilla verwendet werden und wie sie wirken.
In den HPG Berichten wurde oftmals versucht die chemischen Kampfstoffe zu umschreiben, doch eine genauere Definition kann jedoch erst durch professionelle Prüfungen von Fachpersonen vorgenommen werden, die jedoch von den Kräften der KDP, die die Regionen in der Umgebung kontrolliert, daran gehindert werden in der Region Proben zu entnehmen und die Angaben der HPG zu überprüfen. (Siehe Bericht von Steve Sweeny vom Mai 2021 und den Bericht der IPPNW vom Oktober 2022)
In den Berichten der HPG wurde von Gasen mit weißer Farbe und bitterem Geschmack berichtet, es wurde von chemischen Waffen die Teer enthalten und dichte braune bis schwarze Dämpfe abgeben gesprochen. Von chemischen Waffen die grauen Rauch erzeugen und nach Waschmittel riechen, oder chemischen Waffen die einen Geruch von Bleichmitteln und Chlor abgaben wurde berichtet.
Im HPG Bericht vom 05. Juli hieß es, dass sechs verschiedene chemische Waffen gegen die Widerstandsgebiete eingesetzt worden seien und diese wurden mit folgenden Worten erläutert:
„Die Erste; strahlte einen brennenden Geruch aus, die Zweite; hat eine dichte und langsame Fließfähigkeit, die Dritte; verströmt den Geruch von Bleiche und Chlor, die Vierte; ähnelte Pfefferspray, die Gesicht und Augen verbrennt, die Fünfte; hatte eine graue Farbe und hinterlässt einen süßen Geschmack im Mund, die Sechste; verströmt einen fruchtigen Duft.“
Besonders die Berichte über den Einsatz chemischer Waffen die nach Bleiche und Chlor riechen haben sich in den vergangen sechs Monaten gehäuft. Bei dieser chemischen Waffe kann mit ziemlicher Sicherheit vermutet werden, dass es sich dabei um Chlorgas handelt. Zudem wurde vom Einsatz chemischer Waffen gesprochen die gelblichen, grauen Rauch ausstießen, oder eine rote oder graue Farbe aufwiesen. Es sollen auch farblose Chemikalien zum Einsatz gekommen sein, die in der menschlichen Kehle brennen und die Brust blockieren.
Es wird von Chemikalien gesprochen, die braune und schwarze Dämpfe abgeben und in Hals und Augen brennen. Außerdem wurden Chemikalien beschrieben die einen bitteren Geruch aufwiesen, eine gelblich-grüne Farbe hatten und beim Kontakt mit Wasser reagierten.
Vor allem wurde beschrieben, dass die Chemikalien sich auf die Atmung auswirken.
Im Bericht vom 2. September berichtete die HPG, von chemischen Gasen die „graue und schwarze Dämpfe abgegeben haben und wenn die Chemikalie, die schwarzen Rauch abgegeben hat, mit dem Boden in Kontakt kommt, reagierte und sich in Partikel verwandelte“. Am 5. September wurde von einer anderen Chemikalie gesprochen dessen weiße Gase „einen sauren Geschmack haben und bei Kontakt mit dem menschlichen Körper Verbrennungen im Rachen und Magen verursachen“
Am 11. September berichtete das Pressezentrum von chemischen Gasen die nach Rosen durften und rote Flecken hinterlassen. Einen Tag später wurde eine Chemikalie beschrieben, die bei Kontakt mit Wasser eine körnige Struktur annimmt und an den Wänden haften bleibt. Zuletzt wurde im HPG Bericht vom 3. Oktober eine Chemikalie umschrieben die einen süßen Geschmack hat und einen starken Geruch abgibt.
Die Verwaltung des HPG-Zentralkommandos gab am 27. November bekannt, dass sie 5 Arten von chemischen Waffen aufgedeckt haben. Laut Murat Karayılan, Kommandant des zentralen Hauptquartiers NPG, ist das Erste ein Nervengas. Dieses Gas ist auch als Tabun bekannt. Die zweite chemische Waffe, die Menschen zum ersticken bringt, enthält Chloropingas. Dieses Gas wird auch „Green Cross“ oder „Grünkreuz“ genannt. Das dritte ist ein Verbrennungsgas. Dieses Gas verbrennt und trocknet Menschen aus. Es brennt überall dort, wo es verwendet wird. Der Name dieser Waffe ist Sulphur Mustant, ein anderer Name ist „Yellow Cross“ oder „Senfgas“. Dieses Gas ergibt eine grüne Farbe. Die vierte Chemikalie wirkt sich auf das Nervensystem der Menschen aus und verursacht eine vorübergehende Lähmung. Dieses Gas wurde in Girê Qertal verwendet, konnte aber namentlich bisher noch nicht identifiziert werden. Das fünfte Gas ist Pfefferspray bzw. Tränengas. Wenn dieses Gas in einem geschlossenen Bereich verwendet wird, hat es eine starke Wirkung und kann Menschenleben kosten.
In einem weiteren Bericht der von der Nachrichtenagentur ANF übersetzt wurde, wurde folgendes deutlich gemacht:
„Die türkische Armee setzt in ihrem schmutzigen Krieg gegen die Guerilla seit Jahren immer wieder Chemiewaffen ein, aber noch nie so intensiv wie in den letzten beiden Kriegsjahren. Chemikalien aller Art; Nervensystemgifte (Tabun, Sarin, Soman, VX), ätzende Chemikalien (Senf, Stickstoffsenf, Lewisit), lungenreizende Chemikalien (Phosgen, Diphosgen, Chlorpikrin), systemische Gifte (Cyanwasserstoff, Schwefelwasserstoff), kapazitätsstörende Chemikalien (BZ , LSD), Clutter-Control-Chemikalien (Tears: CN,CS,CR, Suppressants: DM), Herbizide (2, 4-D, 2, 4, 5-T, Cacodylsäure, Picloram) und viele weitere Waffen, die mit Chemikalien hergestellt werden, werden bis zum Schluss genutzt. Insbesondere Chemikalien, die das Nervensystem betäuben und lähmen, werden intensiv eingesetzt.
Eines der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das das faschistische Erdoğan-Bahçeli-Regime auf der Grundlage des kurdischen Völkermords begangen hat, war der Einsatz von Chlorgas in Kriegstunneln am 9. September. In der Erklärung des Pressezentrums der HPG vom 09. September 2022 wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass Chlorgas gegen die Kriegsstellungen der Guerilla eingesetzt wurde und dies von der Guerilla konkret nachgewiesen wurde.“
Die Invasionsarmee setzte chemische Waffen nicht nur gegen die Guerilla, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung ein. So wurden bereits in der Vergangenheit verschiedene Berichte öffentlich bekannt, in denen Zivilpersonen durch Angriffe mit chemischen Gasen und Giften verletzt wurden. Die KDP-Regierung verhindert jedoch, dass dies an die Öffentlichkeit gerät und bedroht die Menschen, wie auch aus dem Bericht des britischen Journalisten Steve Sweeney vom Mai 2021 unter dem Titel „KOLLUSION, VERSCHWÖRUNG UND KORRUPTION: EIN BERICHT ÜBER DIE TÜRKISCHEN KRIEGSVERBRECHEN UND DEN EINSATZ VON CHEMIEWAFFEN VOR ORT“ hervorgeht:
„Außerdem wurde von kurdischen Medien im Oktober 2021 berichtet, dass 548 Menschen, die in der Nähe des Kampfgebietes wohnten, an Sehstörungen, tränenden Augen, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Hautausschlag litten und von der PDK bedroht wurden, sich nicht zu äußern.“
(Quelle: https://defend-kurdistan.com/wp-content/uploads/2022/06/Dossier-Giftgas-Endversion.pdf)
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW (Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V.) erstellte einen Bericht über die Verletzung des Verbotes des Einsatzes von Chemiewaffen durch die Türkei und Angriffe auf kurdische Zivilpersonen und die Guerilla der Freiheitsbewegung im Nordirak, Süden Kurdistan der über deren Nachforschungen und Erkenntnisse die sie durch eine Reise in das Gebiet vom 20. bis 27 September 2022 erhalten wurden. Zu der Veröffentlichung des Berichtest am 12. Oktober 2022 erklärte die IPPNW:
„Seit über einem Jahr gibt es Vorwürfe von kurdischer Seite, die Türkei habe Chemiewaffen eingesetzt. Deutliche Belege gab es dafür bisher nicht – auch indirekte Hinweise für diese Behauptung fehlten. Diese wurden nun durch eine Delegation der IPPNW aus Deutschland und der Schweiz geliefert. In ihrem heute veröffentlichten Bericht verweisen die Autoren auf den Einsatz von Tränengas sowie Hinweise auf improvisiert produzierte chemische Agenzien wie Chlorgas“.
Der Bericht stellte allgemein fest:
„Ein weiterer Fund am selben Ort war ein leerer Behälter für eine Patrone für Gasmasken (…). Diese Patrone gehörte zum Typ C2A1, einer Spezialpatrone zum Schutz vor biologischen und chemischen Kampfstoffen. Es stellt sich die Frage, warum sich türkische Soldaten vor chemischen Kampfstoffen schützen müssen. Bislang hat die türkische Regierung die PKK nicht beschuldigt, im Nordirak chemische Kampfstoffe eingesetzt zu haben.“
Im folgenden werden die chemischen Waffen, die gegen die definitiv gegen die Guerilla eingesetzt wurden näher erläutert, allerdings kann hierbei nur beispielhaft auf bestimmte Kampfmittel eingegangen werden und nicht alle behandelt werden.
Bisher veröffentlichte Teile:
YOUR SILENCE KILLS: Kriegsverbrechen des türkischen Besatzerstaats an der Guerilla
2. VERLAUF (CHEMIEWAFFEN- UND SPRENGSTOFFEINSÄTZE NACH DEN BERICHTEN DER HPG)
3. EINGESETZTE WAFFEN – Eine kurze Erläuterung