Die unmenschlichen Methoden der türkischen Armee wiederholen sich. Wie 2016 in den Todeskellern von Cizîr ist auch im Guerilla-Tunnel in Werxelê versucht worden, Menschen bei lebendigem Leib zu verbrennen.
(Quelle: anfdeutsch.com)
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Seit dem ersten Angriff der türkischen Armee auf Werxelê in der Region Avaşîn am 8. Juni 2021 leistet die Guerilla einen erbitterten Widerstand und führt täglich Aktionen gegen die Invasoren durch. Die Soldaten haben aufgrund der Geländebedingungen im Zagros-Gebirge und der hohen Temperaturen große Schwierigkeiten. Ihre Kampfperformance haben sie wegen der ständigen Angriffe der Guerilla vollständig verloren.
Wie die Kämpferinnen und Kämpfer in Werxelê berichten, haben sie etliche Male Streitigkeiten zwischen den Soldaten und ihren Kommandeuren miterlebt. Die Soldaten haben genug von dem heißen Wetter und den permanenten Angriffen und sagen, dass sie nicht mehr in dem Gebiet bleiben wollen. Um die Moral in der Truppe zu heben, will die Kommandoebene der Guerilla Verluste zufügen und greift dabei in Werxelê wie auch in anderen Gebieten zu schmutzigen Methoden.
Wie in den Todeskellern von Cizîr
Zwischen dem 8. und 16. Juni hat der entschlossene Widerstand der Guerilla verhindert, dass die türkischen Truppen in die unterirdischen Stellungen vorrücken. Die türkische Armee fliegt jede Nacht weitere Soldaten mit Hubschraubern ein, aber bisher ist es noch keinem Soldaten gelungen, sich den Tunnelanlagen zu nähern.
Am 16. Juni wurden erstmalig chemische Kampfstoffe eingesetzt. Die Armee versucht direkte Kampfhandlungen zu vermeiden und legt den Schwerpunkt auf Giftgas und Sprengsätze, die aus der Luft über den Tunneln herabgelassen werden. Solche Sprengsätze wurden auch im Kleinen Cilo in der Zap-Region eingesetzt, der Sprengstoff wurde jedoch von der Guerilla sichergestellt und gegen die Armee verwendet. Nach den Kämpfen in den Gebieten Mamreşo, Aris Faris, Mervanis, Dola Mara und Dola Konferans hat die Guerilla eigene Methoden gegen alle Angriffsformen entwickelt und die Angriffe dadurch vereitelt.
Weil die türkische Armee nicht weiterkam, hat sie am 16. Juni eine besonders brutale Methode gegen die Guerilla in den Tunnelanlagen beschlossen. Am Tunneleingang wurde Benzin eingeleitet, um die Kämpferinnen und Kämpfer bei lebendigem Leib zu verbrennen. Verbrennungen und der Erstickungstod durch Gas sind nur zwei der unmenschlichen Methoden, die von der türkischen Armee in diesem Krieg angewandt werden. Dieselben Methoden sind bereits früher zum Einsatz gekommen, die schmutzige Geschichte der türkischen Armee wiederholt sich. Bereits bei den Städtekämpfen für Selbstbestimmung sind Menschen in den Todeskellern von Cizîr (tr. Cizre) bei lebendigem Leib verbrannt worden. Dieselbe Methode wird heute gegen die Guerilla in Kurdistan angewandt.
Die Guerilla dokumentiert das Geschehen
Die Guerilla in Werxelê dokumentiert das Geschehen mit Kameras. In den Aufnahmen sind die Militärbewegungen der türkischen Armee in der Umgebung der Tunnelanlagen nicht zu sehen, aber die Seile, an denen Sprengsätze herabgelassen werden, stechen ins Auge.
Außerdem wird in den Aufnahmen deutlich, wie die Natur von der türkischen Armee zerstört wird. Die Armee verfolgt die Absicht, keinen Baum in der für ihre Wälder bekannten Region Avaşîn übrig zu lassen. Auch die Sprengungen an den Tunnelanlagen richten großen Schaden in der Natur an.
Die Guerillakämpfer:innen in Avaşîn sagen, dass die türkische Armee in diesem Krieg alle direkten Kampfhandlungen vermeidet. Die Soldaten erwidern nicht einmal die Angriffe der Guerilla. Sie laufen einfach weg, ohne einen einzigen Schuss abzugeben und sich umzuschauen. Zurück bleiben nur die Sprengsätze, die nichts nützen, sowie das umsonst vergossene Benzin und das Giftgas.